Nach dem klaren Erfolg im bevölkerungsreichen US-Staat zeichnet sich Mitt Romney als Präsidentschaftskandidat der Republikaner ab.

Washington. Der US-Multimillionär Mitt Romney ist der Präsidentschaftskandidatur der Republikaner einen bedeutenden Schritt näher gerückt. Mit einem klaren Sieg bei den Vorwahlen im Bundesstaat Illinois setzte er sich am Dienstag weiter von seinem härtesten Kontrahenten Rick Santorum ab. Romney konnte nach Auszählung der meisten Stimmen rund 47 Prozent für sich verbuchen, während der ehemalige Senator auf 35 kam, meldete der TV-Sender CNN. Abgeschlagen waren der radikalliberale Kongressabgeordnete Ron Paul mit 9 Prozent sowie der frühere Parlamentspräsident Newt Gingrich mit 8 Prozent.

Der wichtige Erfolg hilft Romney, seinen Favoritenstatus im Rennen um die Kandidatur allmählich zu zementieren. Er erhält die meisten der insgesamt 69 Delegierten, die Illinois zum Nominierungsparteitag der Republikaner Ende August in Florida senden wird. Um dort zum Gegenkandidaten von Präsident Barack Obama aufgestellt zu werden, benötigt ein Bewerber 1144 Delegiertenstimmen. Nach CNN-Berechnung bringt der Ex-Gouverneur Romney bereits mindestens 506 Delegierte sicher hinter sich, der ultrakonservative Santorum nur 237.

Romney bejubelte sein Abschneiden in dem bevölkerungsreichen Staat als "außerordentlichen Erfolg“. In seiner Siegesrede machte er klar, sich bereits in der Rolle des Obama-Herausforders zu verstehen. "Es ist Zeit, dieses Wort zu sagen: Genug! Wir haben genug“, rief der Ex-Gouverneur seinen Unterstützern in Schaumburg (Illinois) zu. Er habe 25 Jahre lang in der Wirtschaft gearbeitet und dabei sehr viel über die Schaffung von Arbeitsplätzen gelernt, während Obama als "Professor für Verfassungsrecht“ keine Erfahrung damit gemacht habe.

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Santorum hingegen warnte in seiner Rede am Dienstagabend, den ehemaligen Geschäftsmann zum Kandidaten fürs Weiße Haus zu machen. "Wir brauchen keinen Manager, wir brauchen jemanden, der den Regierungsapparat an den Wurzeln packt“, sagte der ultrakonservative Katholik und warf Romney erneut Wankelmütigkeit in der politischen Ausrichtung vor: "Wir brauchen jemanden, dem man vertrauen kann“.

Mit den Niederlagen in Illinois und am vergangenen Sonntag im US-Territorium Puerto Rico schwimmen Santorum nach Expertenansicht allmählich die Felle davon. Allerdings wird es vermutlich noch mindestens bis zum Juni dauern, bis das Rennen endgültig entschieden ist. Bisher betonen alle Bewerber, auf keinen Fall das Handtuch werfen zu wollen. Hinter den Kulissen bereiten die Republikaner sich bereits auf eine Kampfabstimmung auf dem Parteitag vor, was es seit Jahrzehnten nicht mehr gegeben hat.

Die nächste Vorwahl findet am Samstag in Louisiana statt. Danach geht es erst am 3. April weiter.

(dpa)