In zehn Staaten wählen die Republikaner am Dienstag ihren Kandidaten für die Schlacht ums Weiße Haus. Mitt Romney hat derzeit die Nase vorn.

Washington. Am heutigen Dienstag ist eine Vorentscheidung im republikanischen US-Vorwahlkampf möglich. Am "Super Tuesday" gehen die möglichen Herausforderer von Präsident Barack Obama in das islang größte und wichtigste Rennen. Gleich zehn Staaten stimmen über ihren Favoriten im Lager der Konservativen ab. Zur Wahl stehen insgesamt vier Bewerber. Multimillionär Mitt Romney geht dank seiner bereits errungenen Siege als klarer Favorit in den Marathon-Dienstag. Doch der Schein trügt. Seinem Vorsprung zum Trotz deutet sich in wichtigen Staaten wie nicht zuletzt Ohio ein Kopf-an-Kopf-Rennen mit seinem ärgsten Verfolger an. Dieser ist der erzkonservative Ex-Senator Rick Santorum.

Romney hofft, mindestens die Hälfte der Bundesstaaten für sich zu gewinnen. Vor allem der stark umkämpfte Staat Ohio ist wichtig, denn ein Sieg dort verspricht viele Delegierte beim Republikaner-Parteitag im August. Nach Angaben des US-Senders CNN rührten deshalb die Hauptrivalen Romney und Santorum dort die Werbetrommel in eigener Sache am kräftigsten. Umfragen sahen beide in dem Bundesstaat jedoch Kopf an Kopf. „Ich glaube, wenn ich ihn gewinne, bekomme ich die Nominierung“, sagte Romney in seiner Wahlkampfzentrale in Boston. „Und dann können wir unsere Kraft darauf konzentrieren, dass wir Präsident Obama ablösen.“

+++ Rick Santorum hat offenbar Vorwahlen in Iowa gewonnen +++

Bei den Abstimmungen geht es um insgesamt 437 Delegierte für den Nominierungsparteitag im August. Das ist mehr als ein Drittel der Stimmen, die ein Bewerber benötigt, um als Gegenkandidat von Amtsinhaber Obama auf den Schild gehoben zu werden.

An dem Mega-Wahltag stimmten die Menschen in den Staaten Alaska, Georgia, Idaho, Massachusetts, North Dakota, Ohio, Oklahoma, Vermont, Virginia und Tennessee ab. Neben Ohio galt ein besonderes Augenmerk dem Südstaat Tennessee. Beobachter gingen davor aus, dass Romney die Kandidatur gegen Obama nicht mehr zu nehmen ist, sollte er auch dort einen Sieg einfahren. Umfragen sahen den Ex-Gouverneur von Massachusetts jedoch beinahe gleichauf mit Santorum.

Der schwerreiche Geschäftsmann Romney konnte bislang die Vorwahlen in New Hampshire, Florida, Nevada, Maine, Arizona, Michigan, Wyoming und im Staat Washington für sich entscheiden. Santorum gewann in Iowa, Colorado, Minnesota und auch in Missouri.

Die beiden abgeschlagenen Kandidaten Newt Gingrich und Ron Paul halten unterdessen weiter an ihrer Bewerbung fest. Sowohl der ehemalige Parlamentspräsident als auch der radikalliberale Abgeordnete hoffen, durch überraschend gute Ergebnisse am „Super Tuesday“ prominent ins Rennen zurückzukehren. Immerhin sehen Umfragen einen klaren Sieg für Gingrich in Georgia voraus, seinem Heimatstaat.

Nach einem von der Politik-Webseite realclearpolitics.com ermittelten Durchschnitt aktueller Umfragen liegt Romney landesweit als Kandidat klar in Führung. Er kommt demnach auf knapp 39 Prozent, Santorum mit deutlichem Abstand auf rund 26 Prozent.

Obama wünscht Romney „viel Glück“

Am „Super Tuesday“ der Republikaner-Vorwahlen hat ausgerechnet der US-Präsident selber seinem möglichen Herausforderer Mitt Romney gute Wünsche mit auf den Weg gegeben. Barack Obama war auf einer Pressekonferenz am Dienstag von Reportern gefragt worden, was er zu Romneys harscher Kritik an seiner Iran-Politik sage. Romney habe Obama als nutzlosesten US-Präsidenten seit Jimmy Carter bezeichnet. Auf die Frage der Reporter, was er Romney darauf sagen würde, antwortete Obama lachend: „Viel Glück heute Abend!“

Romney und seine Mitbewerber haben sich am Dienstag den Konservativen in zehn US-Staaten zur Vorwahl gestellt. Trotz Romneys Vorsprung deuteten Umfragen in wichtigen Staaten wie Ohio und auch Tennessee auf ein Kopf-an-Kopf-Rennen mit seinem harten Verfolger hin, dem erzkonservativen Ex-Senator Rick Santorum.