“Mitt, Mitt, Mitt!“, schallt es durch die Turnhalle der Exeter High School im Bundesstaat New Hampshire. Hunderte Unterstützer umringen Mitt Romney, den Bewerber um die republikanische Präsidentschaftskandidatur.
Manchester. "Mitt, Mitt, Mitt!", schallt es durch die Turnhalle der Exeter High School im Bundesstaat New Hampshire. Hunderte Unterstützer umringen Mitt Romney, den Bewerber um die republikanische Präsidentschaftskandidatur. Heute finden in New Hampshire die Vorwahlen seiner Partei statt. Romney, früher Gouverneur des Nachbarstaates Massachusetts, führt in den Umfragen, ist aber ins Visier seiner konservativeren Mitbewerber geraten. Der Mormone sei zu moderat, um Präsident Barack Obama bei der Wahl am 6. November zu schlagen, meinen sie.
Romneys Fans dagegen sind überzeugt, dass der Multimillionär mit seiner Business-Erfahrung der US-Wirtschaft neuen Schwung verleihen kann. "Er ist der Einzige, der darauf vorbereitet ist, Präsident zu sein", glaubt die Republikaner-Anhängerin Marsha Chapple. "Ich will jemanden, der nach der Amtseinführung sofort mit der Arbeit beginnen kann." Deswegen will sie für Romney stimmen.
+++ Amerika hat Besseres verdient +++
+++ Schmutziger Wahlkampf bei den Republikanern +++
+++ Hauptsache patriotisch - Vorwahlkampf beginnt +++
In Meinungsumfragen liegt der 64-Jährige bei etwa 35 Prozent. Den Sieg in New Hampshire hat er damit praktisch in der Tasche. Der texanische Kongressabgeordnete Ron Paul, der derzeit Bestplatzierte seiner parteiinternen Rivalen, kommt in dem Bundesstaat nur auf 20 Prozent. Landesweit allerdings gilt der extrem freiheitliche Politiker, der die Macht des Staates beschränken und die Notenbank abschaffen will, als Außenseiter. Rick Santorum, der kompromisslos konservative Ex-Senator, der bei der ersten Vorwahl in Iowa vor einer Woche überraschend bis auf acht Stimmen an Romney herankam, kann im liberaleren New Hampshire nur mit etwa acht Prozent rechnen.
Besser stehen die Chancen für Jon Huntsman. In den landesweiten Meinungsumfragen ist der frühere Gouverneur von Utah zwar das Schlusslicht, doch in New Hampshire wollen elf Prozent für ihn stimmen. Newt Gingrich, der frühere Präsident des Abgeordnetenhauses, kommt in den Umfragen auf etwa neun Prozent, Rick Perry, der Gouverneur von Texas, auf ein Prozent.
Trotz seiner nur 1,3 Millionen Einwohner spielt der kleine Bundesstaat im Nordosten der USA eine wichtige Rolle in US-Präsidentschaftswahlkämpfen. Manche Kandidaten verbringen daher Wochen in New Hampshire, um die Wähler zu überzeugen. Unterstützer und Mitarbeiter aus dem ganzen Land werden zusammengezogen.
In Romneys Wahlkampfzentrale drängen sich Freiwillige an Klapptischen. Mit ihren Mobiltelefonen und Laptops kontaktieren sie unentschlossene Wähler. Romney will nichts dem Zufall überlassen. Nach seinem knappen Sieg in Iowa soll ein starkes Ergebnis die parteiinternen Kritiker überzeugen und ihn in die Wählerherzen katapultieren. Sollte er auch die nächsten Vorwahlen in den deutlich konservativeren Staaten South Carolina und Florida gewinnen, ginge er mit deutlichem Vorsprung in die nächsten Vorentscheidungen: Am 6. März. stimmen die Republikaner in gleich zwölf Bundesstaaten über ihre Kandidaten ab.