Mitt Romney, Favorit bei den Republikanern für die US-Präsidentschaftswahlen, schlägt Rick Santorum mit einem hauchdünnen Vorsprung von nur acht Stimmen.
De Moines. Kein klarer Sieg, dennoch kann Mitt Romney aufatmen. Der US-Republikaner behauptete mit nur acht Stimmen Vorsprung vor dem Überraschungs-Zweiten Rick Santorum seinen Führungsanspruch im Feld der sieben Kandidaten. Am Ende trennten Mitt Romney acht Stimmen von seinem Konkurrenten Rick Santorum. Zu verdanken hat Romney deinen Sieg unter anderem einem relativ schwachen Feld von republikanischen Herausforderern und den Auseinandersetzungen unter ihnen.
Anhänger des amtierenden Präsidenten Barack Obama wollen die in der US-Politik gängige Bezeichnung "Flip-Flopper“ (zu deutsch: Wendehals) für Romney einsetzen. Sie hoffen, dass der Begriff dem Republikaner ähnlich zu schaffen machen wird wie 2004 dem demokratischen Präsidentschaftsbewerber John Kerry.
Die Vorwahl in Iowa gilt als richtungsweisend. Der frühere Gouverneur von Massachusetts erhielt 30.015 Stimmen, der ehemalige Senator aus Pennsylvania 30.007, wie die Republikanische Partei in Des Moines am frühen Morgen mitteilte. Der texanische Kongressabgeordnete Ron Paul sicherte sich bei den Wählerversammlung (Caucas) der 809 Orte in Iowa. Rick Perry und Newt Gingrich, die als Mitfavoriten gelten, lagen abgeschlagen auf den Plätzen vier und fünf. Ihnen hatten allerdings bereits Umfragen wenig Chancen eingeräumt, sich in dem ländlichen Staat im Mittleren Westen der USA als Herausforderer für den demokratischen Amtsinhaber Barack Obama zu profilieren.
Die vor wenigen Monaten noch aussichtsreiche erzkonservative Kandidatin Michele Bachmann musste sich mit noch größerem Abstand geschlagen geben. Der siebte Bewerber der Partei, John Huntsman, trat in Iowa nicht an. Der texanische Gouverneur Perry kündigte an, dass er sein Festhalten an der Kandidatur überprüfen wolle.
"Auf nach Hampshire", gab sich Romney nach seinem Sieg kämpferisch im Hinblick auf den nächsten entscheidenden Schritt auf dem Weg zur Präsidentschaftskandidatur im Staat New Hampshire. Dort beginnt am 10. Januar traditionell die erste Vorwahl (primary). "Wir haben noch einiges an Arbeit vor uns“, sagte Romney weiter.
+++ Amerika hat Besseres verdient +++
Santorum kündigte in der Nacht an, den konservativen Kurs, der ihm das gute Ergebnis ermöglicht habe, weiter fortzusetzen. "Ihr habt den ersten Schritt gemacht, um dieses Land wieder zurückzubringen“, sagte der ehemalige Senator aus Pennsylvania vor seinen Anhängern.
Auch wenn das Ergebnis aus Iowa allgemein als richtungweisend angesehen wird, ist das republikanische Rennen um die Kandidatur bei der Präsidentschaftswahl im Herbst noch lange nicht entschieden. Zum einen waren die Abstände zwischen den Kandidaten gering, zum anderen schaffte es keiner auf mehr als 25 Prozent: Der siegreiche Romney erhielt gerade einmal 24,55 Prozent der Stimmen, Santorum 24,54 Prozent, und Paul kam noch auf 21,5 Prozent.
Hauptsache patriotisch - Vorwahlkampf beginnt
Romney repräsentiert die eher moderaten Republikaner und war vor vier Jahren bei seinem ersten Versuch, die Republikaner in einen Präsidentschaftswahlkampf zu führen, in Iowa hinter seinem Gegner Mike Huckabee zurückgeblieben. Dennoch waren ihm beim Iowa Caucus dieses Jahr schon im Voraus gute Chancen eingeräumt worden, denn er ist der Kandidat, der am ehesten die Wähler aus der politischen Mitte anspricht.
+++ Schmutziger Wahlkampf bei den Republikanern +++
Rick Santorum steht unter anderem mit seiner klaren Ablehnung des Rechts auf Abtreibung für die christlichen Konservativen. Ron Paul dagegen versucht mit seinem Versprechen zu punkten, dem Staat mehr und mehr Befugnisse wegzunehmen und die Geschicke des Landes überwiegend den Kräften des Marktes zu überlassen. (abendblatt.de/dapd/dpa)