Nach dem schweren Erdbeben im Januar will die EU ihre Hilfe in den nächsten drei Jahren für den verarmten Karibikstaat verdoppeln.
Brüssel. Die EU will ihre finanzielle Unterstützung für den Wiederaufbau Haitis nach dem verheerenden Erdbeben im Januar nahezu verdoppeln. Die Hohe Repräsentantin der EU für Außenpolitik, Catherine Ashton, sagte am Montag nach einem Treffen der EU-Außenminister in Brüssel, sie gehe davon aus, dass die EU-Länder dem bitterarmen Karibikstaat in den kommenden drei Jahren rund eine Milliarde Euro zur Verfügung stellen würden. Die Hilfszusagen würden am 31. März bei der internationalen Geberkonferenz für Haiti bekanntgegeben.
Bislang hatten die EU-Länder und die EU-Kommission rund 600 Millionen Euro als Nothilfe und als mittelfristige Unterstützung für Haiti freigegeben. Vor einem Monat hatte Ashton eine „Art Marshall-Plan“ für das Land angekündigt. Mit dem von den USA nach dem Zweiten Weltkrieg aufgelegten Marshall-Plan war seinerzeit der Wiederaufbau Westeuropas finanziert worden.
Ein Vertreter des Internationalen Währungsfonds (IWF) sagte unterdessen am Rande der Jahresversammlung der Interamerikanischen Entwicklungsbank im mexikanischen Cancún, als Folge des Erdbebens vom 12. Januar hätten sich Haitis Steuereinnahmen halbiert.