Neben 27 Taliban-Kämpfern kamen bei der Offensive “Muschtarak“ auch zehn Zivilisten durch einen Raketenangriff ums Leben.

Kabul/Washington. Bei der Großoffensive gegen die Taliban in der südafghanischen Provinz Helmand sind nach offiziellen Angaben vom Sonntag bislang mindestens 27 Aufständische getötet worden. Der Sprecher der Provinzregierung, Daoud Ahmadi, sagte am zweiten Tag der Offensive, 25 weitere Taliban-Kämpfer seien verwundet worden. „Die Operation verläuft erfolgreich.“ Allerdings seien auch zehn Zivilisten ums Leben gekommen, als eine Rakete das Haus von Unbeteligten traf. Unklar ist jedoch, welche Seite für den Raktetenabschuss verantwortlich ist. Am ersten Tag der Operation „Muschtarak“ („Gemeinsam“) waren zwei Angehörige der Internationalen Schutztruppe ISAFgestorben. Ein britischer Soldat wurde getötet, als er bei einer Patrouille in eine Sprengfalle geriet. Ein US-Marineinfanterist starb in einem Feuergefecht.

Taliban-Sprecher Kari Jussif Ahmadi sagte am Sonntag, die Aufständischen hätten ihre Stellungen nicht aufgegeben. Den afghanischen und ausländischen Truppen sei es nicht gelungen, in die Distrikt-Hauptstadt Mardscha einzudringen. Die afghanische Armee, die den Großteil der Truppen stellt, meldete zunächst keine Opfer unter ihren Soldaten. Die Regierung in Kabul geht davon aus, dass sich immer noch mehrere hundert Taliban-Kämpfer im Kampfgebiet befinden, das sich auf die Distrikte Mardscha und Nad Ali erstreckt.

Die Koalitionstruppen sind mit den ersten Ergebnissen der größten Offensive seit dem Sturz des Taliban-Regimes vor mehr als acht Jahren zufrieden. Der britische Militärsprecher Generalmajor Gordon Messenger sagte in London, die Hauptziele wie die Sicherung von Brücken und Straßen seien erreicht. Es habe nur „minimale Störungen“ durch die Taliban gegeben. Die Aufständischen seien unfähig zu einer koordinierten Gegenwehr. Es sei nur zu „sporadischen Gefechten“ gekommen, sagte Messenger.