Außenministerin Hillary Clinton will „alle möglichen Ansätze“ prüfen. Gemäßigte Taliban seien nicht so schlimm wie Al-Qaida-Terroristen.
Washington. Die Regierung von US-Präsident Barack Obama prüft bei ihrer Kursbestimmung für den Einsatz in Afghanistan auch eine Zusammenarbeit mit gemäßigten Taliban. Um eine „kluge“ Entscheidung für das weitere Engagement am Hindukusch treffen zu können, würden „alle möglichen Ansätze“ überprüft, sagte Außenministerin Hillary Clinton. Dazu gehöre auch eine mögliche Kooperation mit gemäßigten Anhängern der Taliban.
Das Weiße Haus erklärte, dass die Taliban eine geringere Bedrohung für die Sicherheit der USA darstellten als das radikalislamische Terrornetzwerk al-Qaida. Dies nährte Spekulationen, Obama könnte sich gegen eine Aufstockung der US-Truppen entscheiden. Der US-Oberbefehlshaber in Afghanistan, General Stanley McChrystal fordert hingegen die Entsendung von 40 000 zusätzlichen Soldaten, da der Krieg nach seinen Angaben ansonsten binnen einen Jahres verloren gehen könnte.
Der Weltsicherheitsrat der Vereinten Nationen hat unterdessen das Mandat der Nato-Truppen in Afghanistan einstimmig um ein Jahr verlängert. Die 65 000 Soldaten der internationalen Afghanistan-Schutztruppe (Isaf) würden weiterhin dringend benötigt für den Schutz von Zivilpersonen sowie zur Ausbildung der afghanischen Sicherheitskräfte, erklärte der Sicherheitsrat.
Im Nordwesten Pakistans überfielen Aufständische am Freitagmorgen einen Tanklaster, der Treibstoff zu den internationalen Truppen in Afghanistan bringen sollte. Nach Polizeiangaben wurde das Fahrzeug an einer Tankstelle nahe der Stadt Peschawar angegriffen und in Brand gesetzt. Verletzt wurde offenbar niemand.