US-Präsident Barack Obama hat einen Strategiewechsel der USA in Afghanistan und Irak in Aussicht gestellt. “Wir werden unverzüglich rund um Irak und...
Washington/Bagdad. US-Präsident Barack Obama hat einen Strategiewechsel der USA in Afghanistan und Irak in Aussicht gestellt. "Wir werden unverzüglich rund um Irak und Afghanistan einige schwierige Entscheidungen treffen müssen", sagte Obama nach seinem ersten Treffen als neuer Oberbefehlshaber mit den Spitzen der US-Streitkräfte. Regierungssprecher Robert Gibbs hatte zuvor angekündigt, der Präsident werde "ziemlich bald" eine Erklärung zum Tempo des Truppenabzugs aus dem Irak und zur strategischen Zielsetzung der USA in Afghanistan abgeben.
Obama sagte nach den Beratungen im Pentagon auch, er wolle künftig die zivilen Anstrengungen in den Kriegsgebieten ausweiten. Er habe mit der militärischen Führung über die große Belastung der Streitkräfte gesprochen, "und das ist etwas, was ich ändern will". Obama sieht in Afghanistan und im Grenzgebiet zu Pakistan die "zentrale Front" im Kampf gegen den Terror.
Verteidigungsminister Robert Gates hatte am Vortag die Aufstockung der US-Truppen in Afghanistan angekündigt. "Es gibt wenig Zweifel, dass unsere größte militärische Herausforderung derzeit in Afghanistan liegt", betonte auch er. Das Pentagon überprüft derzeit die Strategie der USA und ihrer Verbündeten im Irak und in Afghanistan. Mittelfristig sollten Truppen aus dem Irak nach Afghanistan verlegt werden. Derzeit befinden sich 34 000 US-Soldaten in Afghanistan.
Unterdessen müssen die USA eine neue Sicherheitsfirma zum Schutz ihrer Diplomaten im Irak engagieren. Die irakischen Behörden haben dem bisher damit betrauten Unternehmen Blackwater die Lizenz entzogen. Nach Angaben des irakischen Innenministeriums ist die Entscheidung der US-Botschaft übermittelt worden. Blackwater war im September 2007 in Verruf geraten: Wachleuten der privaten Sicherheitsfirma wird vorgeworfen, grundlos 17 Iraker erschossen zu haben. Blackwater widersprach: Die Wachleute seien angegriffen worden und hätten in Notwehr gehandelt. Fünf ehemalige Mitarbeiter der Firma sind in den USA wegen Totschlags angeklagt. Der Prozess soll am 29. Januar 2010 beginnen. Die Beschuldigten müssen mit langjährigen Haftstrafen rechnen, allein der Verstoß gegen Waffengesetze ist mit bis zu 30 Jahren Haft bedroht. Bereits unmittelbar nach dem Vorfall hatte sich Bagdad um den Abzug Blackwaters bemüht.