Autonome warfen Steine, die Polizei setzte Tränengas ein. Mehr als 100.000 Griechen gingen gegen die Sparpläne auf die Straßen.
Etwa 50 Demonstranten wollten das Parlament stürmen – da setzte die Polizei Tränengas ein. Die Lage in Athen ist am Mittwoch wieder eskaliert. Die griechische Polizei musste härter gegen die protestierenden Griechen vorgehen, die wegen des Sparkurses der Regierung auf die Straßen ging. Autonome warfen Steine auf die Beamten. Den Einsatzkräften sei es gelungen, die Gruppe zurückzudrängen, sagte ein Augenzeuge.
Bei den Massenprotesten haben Demonstranten in Athen Molotow-Cocktails auf Polizisten und Gebäude geschleudert. Eine Bank im Zentrum der griechischen Hauptstadt geriet in Brand. Zwei Frauen waren in dem Gebäude eingeschlossen und flüchteten sich auf einen Balkon. Feuerwehrleute versuchten, sie mit Leitern in Sicherheit zu bringen.
Die Gewerkschaften hatten zuvor ihre Proteste ausgeweitet. Neben den Staatsbediensteten, die bereits am Dienstag in einen Streik getreten waren, legten auch Angestellte in der Privatwirtschaft ihre Arbeit nieder.
Nach Polizeischätzungen gingen am Mittwoch allein in Athen etwa 100.000 Menschen auf die Straße, die Gewerkschaften sprachen sogar von mehr als 200 000 Teilnehmern. Nach Angaben von politischen Beobachtern war es eine der größten Demonstrationen der vergangenen 20 Jahre in Griechenland. „Die Diebe sollen jetzt ins Gefängnis“, skandierten Demonstranten. Auch in Thessaloniki und anderen Städten des Landes gingen Tausende Menschen auf die Straße. Dort kam es sporadisch ebenfalls zu Ausschreitungen. Das griechische Parlament soll am Donnerstag über das Sanierungspaket abstimmen.
Alle Flüge nach und von Griechenland wurden ab Mitternacht abgesagt, Züge und Fähren stellten ihren Betrieb ein. Auch Schulen, Krankenhäuser, Finanzämter und selbst berühmte Kulturstätten wie die Akropolis blieben geschlossen. Auch Journalisten schlossen sich dem Ausstand an, Sendungen in Rundfunk und Fernsehen wurden eingestellt.