Berlin. Der SPD-Kanzler und seine Partei-Chefin – wie ist ihr Verhältnis wirklich? Ein Video vom Montag sorgt für weitere Irritationen.

Der Aufschrei war groß, als ein Video kursierte, das zeigt, wie Kanzler Olaf Scholz (66) seine Parteivorsitzende Saskia Esken (63) am Rande der Vertrauensfrage im Bundestag stehen ließ. „Spiegel“-Hauptstadtredakteur Florian Gathmann etwa nannte den Vorgang „ziemlich unglaublich“.

Wie auch immer: Scholz äußerte sich am noch am Montagabend zu der Szene. Bei X erklärte der Kanzler der gescheiterten Ampel-Regierung: „Saskia und ich haben uns das Video angeschaut. Peinlich von mir.“ Beide hätten „zum Glück“ darüber lachen können.

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Jetzt ist allerdings ein zweites Video von der Sitzung am Montag aufgetaucht. Darauf sieht man, wie eine Männerrunde um Scholz, SPD-Fraktionschef Rolf Mützenich und dem Co-Vorsitzenden Lars Klingbeil an den Abgeordneten-Bänken steht – und Esken nicht richtig daran teilnehmen lässt.

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Esken versucht, sich in die Männerrunde zu drängeln

Esken versucht zwar noch, sich in die Runde zu drängeln, sozusagen den Kopf „reinzustecken“, aber erfolglos. Was auffällt: Der Kanzler zeigt ihr konsequent den Rücken, tut so, als würde er die Parteichefin nicht wahrnehmen, obwohl sie dicht hinter ihm steht.

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Meine schwerste Entscheidung

Das Video hat die „The Pioneer“-Journalistin Karina Mößbauer bei X veröffentlicht. Dazu schreibt sie: „Der selbst ernannte Respekt-Kanzler demonstriert öffentlich seine Verachtung für die eigenen Parteichefs (v.a. sie).“

Die Szene aus dem „neuen“ Video hat übrigens chronologisch vor dem Vorgang stattgefunden, der zum Wirbel am Montag geführt hatte. Dieser ereignete sich, kurz nachdem Bundestagspräsidentin Bärbel Bas das Ergebnis der Abstimmung zur Vertrauensfrage bekanntgegeben hatte.

Am Montag hatte der Bundestag Kanzler Scholz das Vertrauen entzogen und damit den Weg zu einer Neuwahl am 23. Februar 2025 freigemacht. Bei der Vertrauensfrage votierten 207 Abgeordnete für Scholz, 394 gegen ihn und 116 enthielten sich.