Berlin. Nach der Bundestagssitzung kam es zu einer bemerkenswerten Szene zwischen Kanzler und SPD-Chefin. Was war da los im Parlament?

Übersehen? Oder einfach nur stillos? Am Rande der Bundestagssitzung zur Vertrauensfrage kam es zu einer bemerkenswerten Szene zwischen Bundeskanzler Olaf Scholz und SPD-Parteichefin Saskia Esken. Videos in den sozialen Netzwerken zeigen, wie sich Scholz mit Fraktionschef Rolf Mützenich unterhält, Esken kommt dazu.

Der Kanzler scheint die Parteichefin zu bemerken, dreht ihr zumindest kurz den Kopf zu, bevor er sich mit Mützenich weiter unterhält.

Statt dann aber in Austausch mit Esken zu gehen, oder ihr – wie kurz zuvor dem Fraktionschef – die Hand zu geben, wendet sich Scholz von ihr ab, zieht mit Mützenich davon – und lässt die Parteichefin vor der Regierungsbank stehen. Esken hebt kurz irritiert die Hände, dann geht sie in Richtung ihrer Fraktion zurück.

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Scholz lässt Esken stehen: „Ziemlich unglaublich“

Bei X machten am Nachmittag Videos der Szene die Runde, teils mit hämischen, teils mit empörten Kommentaren. „Spiegel“-Hauptstadtredakteur Florian Gathmann etwa nennt den Vorgang „ziemlich unglaublich“. Linken-Bundestagsabgeordneter Niema Movassat ärgert sich über einen respektlosen und arroganten Olaf Scholz.

Der frühere CDU-Generalsekretär Paul Ziemiak schrieb auf X: „Hier erlebt Saskia Esken als Vorsitzende der SPD persönlich, was „Respekt für Dich“ für Bundeskanzler Scholz bedeutet.“ Die CDU hat ihre eigenen Erfahrungen mit Videos, die Kanzlerkandidaten in schlechtes Licht rücken: Nach einem unangebrachten Lacher Armin Laschets im Flutgebiet im Ahrtal kippte 2021 die Stimmung der Wähler zugunsten von Scholz.

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Scholz äußerte sich am Abend zu der Szene. Ebenfalls bei X sagte der Kanzler: „Saskia und ich haben uns das Video angeschaut. Peinlich von mir.“ Beide hätten „zum Glück“ darüber lachen können.

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Dazu postete er ein Bild, das zeigt, wie ihm seine Parteichefin das Video – bildlich gesprochen – unter die Nase reibt. Wie sehr Esken und Scholz wirklich lachen konnten: unklar. Beide wirken auf dem Bild des Kanzlers doch eher etwas angestrengt.

Auch die SPD reagierte, und versuchte es mit einem Witz: Unter einem Foto, das Scholz nach einem Unfall mit Augenklappe zeigt, schrieb der Parteivorstand auf X: „Vielleicht hat das andere Auge damals auch was abbekommen... “.

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