Washington. Über 3000 Drohnensichtungen in den USA: Heimatschutzminister Mayorkas verspricht Aufklärung. Was steckt wirklich dahinter?

  • Mysteriöse Sichtungen: Über 3000 Berichte über riesige Drohnen am Himmel der US-Ostküste sorgen für Aufregung und Spekulationen über ihre Herkunft
  • Regierung reagiert: Heimatschutzminister Alejandro Mayorkas versichert, dass die Behörden an der Aufklärung arbeiten und keine Hinweise auf ausländische Beteiligung vorliegen
  • Kritik und Verschwörungstheorien: Während die Regierung versucht, die Öffentlichkeit zu beruhigen, wächst der Druck auf die Biden-Administration, klare Antworten zu liefern

Sichtungen seltsamer Flugobjekte sorgen in den USA weiterhin für Aufruhr. Das FBI ermittelt, während die US-Regierung versucht, die Bevölkerung zu beruhigen. Heimatschutzminister Alejandro Mayorkas versicherte am Sonntag im US-Sender ABC: „Ich möchte der amerikanischen Öffentlichkeit versichern, dass wir daran arbeiten.“ Er bestätigte, dass es sich bei einigen der gesichteten Objekte tatsächlich um Drohnen handele, während andere oft mit bemannten Flugzeugen verwechselt würden.

Die Biden-Administration hat laut Mayorkas zusätzliches Personal und Technologie bereitgestellt, um die Polizei in New Jersey zu unterstützen. „Es steht außer Frage, dass die Menschen Drohnen sehen“, betonte er. Bisher gebe es jedoch keine Hinweise auf eine „ausländische Beteiligung“ bei den Sichtungen.

Drohnen-Alarm an US-Ostküste: 3000 Sichtungen und wilde Spekulationen

Seit zwei Wochen melden immer mehr Bewohnerinnen und Bewohner der Bundesstaaten New York und New Jersey, dass sie Drohnen sichten würden. Allein im Bundesstaat New Jersey wurden mehr als 3000 Sichtungen gemeldet, auch über Militäreinrichtungen. Das führte zu wilden Spekulationen. Videos der mysteriösen Flugobjekte verbreiten sich rasant in sozialen Netzwerken.

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In den Kommentaren auf den sozialen Medien herrschen gemischte Emotionen. Einige fordern dazu auf, die Drohnen herunterzuschießen, andere sind sich sicher, dass die Regierung die Bevölkerung damit überwache. „Panikmache der Regierung, um Angst zu verbreiten. Es ist einfacher für sie, eine bereits verängstigte Öffentlichkeit zu kontrollieren. Benutzt euren Kopf, Leute!“, kommentiert ein TikTok User. Wieder andere zweifeln die Echtheit der Videos an.

Diese Kritik kommt von Donald Trump – und aus den eigenen Reihen

Die Regierung steht zunehmend unter Druck, Erklärungen zu liefern. Kritik komme auch aus den eigenen Reihen, berichtet die dpa. Der demokratische Senator Chuck Schumer fordere ein Gesetz zur verbesserten Behördenzusammenarbeit bei der Identifizierung und möglichen Abwehr gefährlicher Drohnen. Der Abgeordnete Jim Himes kritisiere hingegen die Informationspolitik der US-Luftfahrtbehörde FAA: „Die Antwort ‚Wir wissen es nicht‘ ist keine ausreichende Antwort.“

Der designierte US-Präsident Donald Trump hat sich ebenfalls in die Debatte eingeschaltet. Auf seiner Plattform Truth Social äußerte er sich besorgt über die Situation: „Mysteriöse Drohnensichtungen im ganzen Land. Kann das wirklich ohne das Wissen unserer Regierung passieren? Das glaube ich nicht.“ Mit einem eindringlichen Aufruf fordert er: „Lasst es die Öffentlichkeit wissen, und zwar jetzt. Sonst schießt sie ab!!!“

USA: Regierung unter Druck – so erklärt sich der Heimatschutzminister

Das Weiße Haus hatte zuvor erklärt, dass viele der gemeldeten Sichtungen sich als normale Flugzeuge herausgestellt hätten. John Kirby, Kommunikationsdirektor des Nationalen Sicherheitsrates, betonte: „Wir haben derzeit keine Beweise dafür, dass die gemeldeten Drohnensichtungen eine Bedrohung der nationalen oder öffentlichen Sicherheit darstellen.“ Sie würden auch mit Hochdruck daran arbeiten, die Antworten zu bekommen.

Heimatschutzminister Mayorkas wies darauf hin, dass täglich Tausende von Freizeit- und kommerziellen Drohnen in den USA fliegen. Die kürzlich erlaubten Nachtflüge könnten ein Grund für die vermehrten Sichtungen sein, besonders in der Dämmerung.

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Augenzeugen berichten dagegen, dass es sich bei den unbemannten Fluggeräten nicht um Flugzeuge handelt. Zugleich seien sie aber deutlich größer als die Drohnen-Modelle, die üblicherweise von Hobbyfliegern genutzt werden. „Sobald man sie zu Gesicht bekommt, werden sie dunkel”, erklärte sogar New Jerseys Gouverneur Murphy.

Drohnen-Drama in Boston: Nun gibt es drei Verdächtige

In Boston im US-Bundesstaat Massachusetts gab die Polizei der dpa zufolge inzwischen an, dass sie zwei Männer wegen eines „gefährlichen Drohneneinsatzes“ am internationalen Flughafen festgenommen habe. Es würde nach einem dritten Verdächtigen gefahndet.

Während die Behörden weiter ermitteln, mahnt das „Wall Street Journal“ zur Vorsicht vor Verschwörungstheorien, die das Vertrauensvakuum füllen könnten. Die Zeitung fordert die Regierung auf, dem Senat und der Öffentlichkeit genauer zu erklären, was tatsächlich vor sich geht.

Pentagon entlarvt Drohnen-Mythos: Kein iranisches „Mutterschiff“ vor US-Küste

Auf Nachfrage betonte Kirby in Washington, dass es keine Hinweise darauf gebe, dass ausländische Schiffe vor der Küste mit den Drohnen in Verbindung stünden – das Pentagon hatte bereits am Vortag die unbelegte Behauptung eines republikanischen Abgeordneten aus New Jersey, Jeff Van Drew, zurückgewiesen.

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Der hatte in den Raum gestellt, dass die Drohnen von einem iranischen „Mutterschiff” gestartet worden seien. Gouverneur Murphy – ein Demokrat – kommentierte dies laut „Politico” mit den Worten: „Ich weiß nicht, was er sich in letzter Zeit angesehen hat, aber vielleicht sollte er Nachrichten schauen.”