Hamburg. Schon 2014 wurde mehr Grün gefordert. Dieses würde für „ein besseres Stadtklima“ sorgen. Doch die Umsetzung ließ zu wünschen übrig.

Schon zu Zeiten der SPD-Alleinregierung im Jahr 2014 hat der Hamburger Senat beschlossen, die Begrünung von Dächern in der Stadt zu forcieren. Gründächer „sorgen für ein besseres Stadtklima und werten das Stadtbild auf“, hieß es in der damals beschlossenen „Gründachstrategie“. Als „Leitbild“ wurde die „Vision“ formuliert, „Neubauten und geeignete Flachdachsanierungen über 100 Quadratmetern mit grünen Dächern zu versehen“.

Mindestens 70 Prozent der Neubauten mit Flachdach oder flachgeneigten Dächern und geeigneten Flachdachsanierungen sollen demnach begrünt werden, davon sollen 20 Prozent „für Bewohner oder Beschäftigte als Freiräume nutzbar“ sein. Grüne Dächer sollen so gebaut werden, „dass sie eine durchschnittliche Regenwasserrückhaltung von 60 Prozent erzielen“, so das Leitbild.

Anteil der begrünten Dächer in Hamburg bei vier Prozent

In der Praxis aber ist man auch sieben Jahre später noch nicht sonderlich weit. So jedenfalls sieht es der umweltpolitische Sprecher der CDU-Bürgerschaftsfraktion, Sandro Kappe. Auch bei städtischen Bauten, etwa Schulen, würden zu oft mehr oder weniger fadenscheinige Gründe dafür angeführt, dass keine Gründächer angelegt würden. Daher liege der Anteil der begrünten Dächer städtischer Gebäude bei gerade einmal vier Prozent. Die CDU-Fraktion hat zu dem Thema nun einen Bürgerschaftsantrag für die erste Sitzung nach der Sommerpause im August eingebracht.

Lesen Sie auch:

„Die Vorteile der Umgebungsabkühlung, der Nahrungsquelle für Insekten, Luftreinigung und der Retention sind dem Senat bekannt“, heißt es darin. „Dennoch weisen nur 42 von 1018 städtischen Immobilien eine (Teil-)Dachbegrünung auf. Das ist zu wenig. Besonders, wenn die Stadt Hamburg durch ihre Vorbildwirkung Unternehmen und Hausbesitzer zur eigenen Umsetzung von Gründächern zu bewegen versucht.“

Hamburger Senat soll Neubauten prüfen

Um den Ausbau der Dachbegrünung voranzutreiben, solle der Senat bei allen Neubauten der Stadt und ihrer Unternehmen künftig grundsätzlich prüfen, „ob es technisch machbar und wirtschaftlich sinnvoll ist, diese mit begrünten Dächern auszustatten“, so der CDU-Antrag. „Bei positivem Prüfungsergebnis sind die entsprechenden Neubauten mit begrünten Dächern zu errichten.“

Kürzlich hatte die Stadt begonnen, auch auf Buswartehäuschen Gründächer einzurichten – was die CDU bereits seit Längerem gefordert hatte.