Berlin. Die italienische Regierungschefin empfängt ihre Gäste als Siegerin der Europawahlen. Das stärkt ihre Rolle – und hilft ihren Zielen.

Es ist der Gipfel der Giorgia Meloni – eine strahlende Regierungschefin, die in Italien die Mächtigen der G7-Staaten empfängt. Sie ist die Einzige, die bei den Europawahlen keinen Dämpfer bekam, im Gegenteil: Meloni hat sogar Stimmen hinzugewonnen. Ihre Regierung sei, und das betont sie unermüdlich, „die stärkste in Europa sowie unter den Staaten der G 7“.

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Die Staats- und Regierungschefs aus den USA, Deutschland, Frankreich, Kanada, Japan und Großbritannien, die zusammen mit EU-Kommissionspräsidentin Ursula von der Leyen nach Apulien gereist sind, werden das zu spüren bekommen. Sie sind allesamt angeschlagen oder schwer unter Druck. Meloni steht für den neuen Rechtspopulismus – einen, der so gut ankommt, dass sie Wahlen gewinnt und beginnt, ihre Ziele durchzusetzen.

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G7-Gipfel – die besten Bilder vom Treffen der Regierungschefs

Familienfoto der Gipfelteilnehmer: EU-Ratspräsident Charles Michel, Bundeskanzler Olaf Scholz, Kanadas Premier Justin Trudeau, Frankreichs Präsident Emmanuel Macron, Italiens Ministerpräsidentin Giorgia Meloni, US-Präsident Joe Biden, Japans Premier Fumio Kishida, der britische Premier Rishi Sunak und EU-Kommissionspräsidentin Ursula von der Leyen.
Familienfoto der Gipfelteilnehmer: EU-Ratspräsident Charles Michel, Bundeskanzler Olaf Scholz, Kanadas Premier Justin Trudeau, Frankreichs Präsident Emmanuel Macron, Italiens Ministerpräsidentin Giorgia Meloni, US-Präsident Joe Biden, Japans Premier Fumio Kishida, der britische Premier Rishi Sunak und EU-Kommissionspräsidentin Ursula von der Leyen. © DPA Images | Michael Kappeler
Bei dem Treffen im italienischen Luxusressort Borgo Egnazia wollen die Staats- und Regierungschefs über den Krieg gegen die Ukraine, die Lage im Indopazifik und die Herausforderungen Künstlicher Intelligenz diskutieren.
Bei dem Treffen im italienischen Luxusressort Borgo Egnazia wollen die Staats- und Regierungschefs über den Krieg gegen die Ukraine, die Lage im Indopazifik und die Herausforderungen Künstlicher Intelligenz diskutieren. © AFP | Ludovic Marin
Freut sich sichtlich auf die kommenden Tage: Gastgeberin Giorgia Meloni.
Freut sich sichtlich auf die kommenden Tage: Gastgeberin Giorgia Meloni. © AFP | TIZIANA FABI
Für den britischen Premier Rishi Sunak könnte es der letzte G7-Gipfel sein: in Großbritannien kämpft er gerade um seine Wiederwahl am 4. Juli.
Für den britischen Premier Rishi Sunak könnte es der letzte G7-Gipfel sein: in Großbritannien kämpft er gerade um seine Wiederwahl am 4. Juli. © Getty Images | Christopher Furlong
Auch zahlreiche Journalistinnen und Journalisten sind vor Ort, um über den G7-Gipfel zu berichten.
Auch zahlreiche Journalistinnen und Journalisten sind vor Ort, um über den G7-Gipfel zu berichten. © AFP | HANDOUT
Olaf Scholz unterschreibt eine Tafel mit dem Logo des Gipfels.
Olaf Scholz unterschreibt eine Tafel mit dem Logo des Gipfels. © AFP | TIZIANA FABI
Ob er von der Architektur des Luxusressorts beeindruckt ist? Emmanuel Macron nachdenklich vor einer Arbeitssitzung des Gipfels.
Ob er von der Architektur des Luxusressorts beeindruckt ist? Emmanuel Macron nachdenklich vor einer Arbeitssitzung des Gipfels. © AFP | Ludovic Marin
Mit einer Ehrengarde wurde Joe Biden am Mittwochabend auf dem Flughafen Brindisi empfangen.
Mit einer Ehrengarde wurde Joe Biden am Mittwochabend auf dem Flughafen Brindisi empfangen. © DPA Images | Alex Brandon
US-Präsident Joe Biden traf mit dem Hubschrauber beim Gipfel ein.
US-Präsident Joe Biden traf mit dem Hubschrauber beim Gipfel ein. © DPA Images | Alex Brandon
Das G7-Treffen findet im Luxusressort Borgo Egnazia statt – einer einem italienischen Dorf nachempfundenen Ferienanlage für Superreiche.
Das G7-Treffen findet im Luxusressort Borgo Egnazia statt – einer einem italienischen Dorf nachempfundenen Ferienanlage für Superreiche. © AFP | TIZIANA FABI
Wie immer ist der G7-Gipfel auch von zahlreichen Protesten begleitet. Hier bereiten Demonstrierende Protestwagen vor.
Wie immer ist der G7-Gipfel auch von zahlreichen Protesten begleitet. Hier bereiten Demonstrierende Protestwagen vor. © DPA Images | Gregorio Borgia
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Meloni ist klug genug, die EU-Milliarden mitzunehmen

Diese sind auf den ersten Blick gar nicht mehr so klar wahrnehmbar, so weichgespült kommen die Parteiprogramme inzwischen daher. Doch niemand sollte sich täuschen. Auch wenn Meloni erstaunlich geräuschlos regiert und mit der EU kooperiert, sollte man genau hinschauen. Sie ist klug genug, die Milliarden aus den EU-Fördertöpfen mitzunehmen, sich als Mittlerin zwischen rechts und ultrarechts anzubieten. Aber sie hat längst begonnen, Italien umzubauen.

Gudrun Büscher ist leitende Redakteurin in der Zentralredaktion.
Gudrun Büscher ist leitende Redakteurin in der Zentralredaktion. © FUNKE Foto Services | Reto Klar

Ihre Leute haben die Macht im Staatsfernsehen übernommen. Auch die Justiz ist ihr zu links, angehende Richter und Staatsanwälte sollen sich bald einem psychologischen Test unterziehen müssen. Und dann ist da noch die Verfassungsreform, die – natürlich – die Macht der Regierungschefin ausbauen helfen soll.

Von der freundlichen Frau Meloni sollte sich niemand blenden lassen. Als Gastgeberin des Gipfels wird sie ihren Erfolg auskosten. Und sie wird den Herren deutlich machen, dass sie von gestern sind. Es brechen andere Zeiten an.

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