Berlin/Tel Aviv. Vier Geiseln wurden von der israelischen Armee gerettet. Baerbock sieht nach der Befreiung neue Hoffnung auf ein Ende des Krieges.
- Am Samstag wurden vier israelische Geiseln aus dem Gazastreifen gerettet
- Den drei Männern und der Frau gehe es Armeeangaben zufolge gut
- Für Außenministerin Baerbock ein Hoffnungsschimmer
Israelische Sicherheitskräfte haben nach Armeeangaben am Samstag vier Geiseln im Gazastreifen gerettet. Die aus Israel Entführten seien bei zwei Einsätzen im Flüchtlingsviertel Nuseirat befreit worden. Es handelt sich den Angaben nach um eine 25 Jahre alte Frau und drei Männer im Alter von 21, 27 und 40 Jahren.
Sie seien in gutem Zustand und in ein Krankenhaus in Israel gebracht worden hieß es weiter. „Sie leben. Es geht ihnen gut“, sagte Militärsprecher Daniel Hagari am Samstag. Sie würden nun im Krankenhaus mit ihren Familien wieder vereint. Alle vier wurden demnach am 7. Oktober von Terroristen während des Nova-Musikfestivals entführt. Sie seien aus zwei verschiedenen Orten im Zentrum von Nuseirat befreit worden. Die Armee hatte zuvor mitgeteilt, in der Gegend Infrastruktur von Terroristen anzugreifen.
Außenministerin Annalena Baerbock sieht nach der Befreiung von vier israelischen Geiseln neue Hoffnung auf ein Ende der Kämpfe im Gaza-Streifen. „Die Hamas hat es in der Hand und muss dem Vorschlag für ein Abkommen über eine Feuerpause zustimmen“, sagte die Grünen-Politikerin unserer Redaktion. „Es liegt auf dem Tisch und kann der Einstieg in das Ende des Kriegs sein.“
Für die Familien der vier Geiseln sei es ein fast nicht mehr erhoffter Moment des Glücks. „Und für die Menschen im Nahen Osten ist es ein Hoffnungsschimmer“, sagte Baerbock. „Darauf, dass das Leid endlich ein Ende nimmt. Und darauf, dass auch die anderen Geiseln freikommen und von ihren Liebsten in die Arme geschlossen werden.“
Mehr von Israel-Korrespondentin Maria Sterkl
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Israel: Vier Geiseln befreit – Schicksal von junger Frau bewegt
Bei der Attacke am 7. Oktober hatten Terroristen der Hamas und anderer extremistischer Gruppen mehr als 250 als Geiseln in den Gazastreifen verschleppt. Das beispiellose Massaker war Auslöser des Gaza-Kriegs. Es wird befürchtet, dass ein Großteil der rund 120 Geiseln, die noch im Gazastreifen festgehalten werden, nicht mehr am Leben ist.
Für die todkranke Mutter einer aus dem Gazastreifen befreiten Geisel geht ihr letzter Wunsch in Erfüllung: Die Frau hatte mehrfach darum gebeten, ihre entführte Tochter vor ihrem Tod wiederzusehen. Am Samstag rettete eine israelische Spezialeinheit die 25-jährige Noa Argamani aus der Gewalt der islamistischen Hamas. Israelische Medien berichteten am Samstagabend, sie sei wieder mit ihrer Mutter vereint, die in einer Klinik behandelt werde. Die Frau hat Krebs im Endstadium.
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Hamas-Behörde: Mehr als 200 Tote bei israelischen Einsätzen in Gaza
Nach Angaben einer Behörde der Hamas seien bei den Einsätzen mindestens 210 Palästinenser getötet worden. Im Flüchtlingsviertel Al-Nuseirat im Zentrum des Küstengebiets seien zudem rund 400 Menschen verletzt worden, erklärte das Medienbüro der Hamas am Samstag. Die Angaben ließen sich zunächst nicht unabhängig überprüfen. Die von der Hamas kontrollierte Gesundheitsbehörde sowie medizinische Kreise im Gazastreifen hatten zuvor von 55 Toten gesprochen.
Israels Armeesprecher Daniel Hagari wiederum sprach von weniger als 100 Todesopfern im Zusammenhang mit der Befreiung der Geiseln. „Ich weiß nicht, wie viele davon Terroristen sind“, sagte er. Extremisten hätten Zivilisten als Schutzschilde missbraucht, sagte Hagari. In den beiden Wohngebäuden, aus denen die vier Geiseln befreit worden seien, hätten Familien und bewaffnete Wächter die Geiseln festgehalten. Die Einsatzkräfte seien heftigem Beschuss ausgesetzt gewesen, sagte der Sprecher weiter. Palästinenser seien mit Panzerfäusten auf die Straßen gelaufen, um die Soldaten anzugreifen. Die israelischen Einsatzkräfte feuerten Hagari zufolge aus der Nähe und aus der Luft zurück. Die Angaben des Militärs ließen sich zunächst ebenfalls nicht unabhängig überprüfen.