Berlin. Israel hat im Gazastreifen wohl ein strategisch wichtiges Ziel eingenommen. Netanjahu will es auch nach Kriegsende kontrollieren.
Die umstrittene Militäroperation Israels im Süden des Gazastreifens vermeldet nach Angaben der israelischen Armee (IDF) weitere Erfolge. So hat die IDF wohl die Kontrolle über den gesamten Abschnitt an der Grenze zu Ägypten übernommen und damit ein wichtiges Ziel erreicht.
Die islamistische Hamas habe den als Philadelphi-Korridor bekannten Bereich für den Schmuggel von Waffen genutzt, sagte Armeesprecher Daniel Hagari am Mittwochabend. Auf 14 Kilometern sollen rund 20 Tunnel ins Nachbarland Ägypten führen. Die Angaben ließen sich zunächst nicht unabhängig überprüfen.
Der staatsnahe ägyptische Fernsehsender Al-Kahira News berichtete etwa unter Berufung auf eine ranghohe Quelle, die Berichte über die Tunnel an der ägyptischen Grenze seien nicht wahr. In der Vergangenheit gab es solche Tunnel allerdings, Ägypten ließ sie teilweise selbst fluten, um Lieferungen an Extremisten zu verhindern.
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USA nicht überrascht von Israels vorgehen
„Ich kann nicht bestätigen, ob sie den (Philadelphi-)Korridor eingenommen haben oder nicht, aber ich kann Ihnen sagen, dass ihre Bewegungen entlang des Korridors für uns nicht überraschend kamen und im Einklang mit ihrem Plan standen, die Hamas gezielt und begrenzt zu bekämpfen“, sagte der Kommunikationsdirektor des Nationalen Sicherheitsrats der USA, John Kirby, am Mittwoch über das Vorgehen der IDF.
Israel will Philadelphi-Korridor auch nach dem Krieg behalten
Zuletzt hatte Israel 2005 Kontrolle über den Philadelphi-Korridor, Regierungschef Benjamin Netanjahu sagte im März, auch nach dem Krieg müsse der Korridor wieder von Israel kontrolliert werden. Nur so sei die Entmilitarisierung des Gazastreifens zu gewährleisten. Wie israelische Medien unter Berufung auf die IDF berichten, befinden sich aktuell im Großteil des Korridors israelische Truppen.
Mehr von Israel-Korrespondentin Maria Sterkl
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Gegen weitere Tunnelsysteme geht die IDF auch nahe Rafah vor. Der Eingang zu einem kürzlichen zerstörten Tunnelsystem habe sich rund 100 Meter vom Grenzübergang zu Ägypten befunden, so Hagari. Die Hamas habe das Tunnelsystem genutzt, um Soldaten anzugreifen und Waffen zu transportieren. In den Gängen in unterschiedlicher Tiefe habe man Raketen, Sprengsätze und weitere Waffen gefunden sowie mehrere Räume und Badezimmer.