US-Präsident Barack Obama: Prorussische Separatisten haben MH 17 abgeschossen. Ukrainer in Hamburg trauern mit den Niederländern. Verfolgen Sie hier die Ereignisse im Liveticker.
Kiew/Moskau/Amsterdam. Nach dem Abschuss einer malaysischen Boeing 777 über der Ostukraine mit 298 Menschen an Bord bleiben die Hintergründe ungeklärt. Der ukrainische Präsident Petro Poroschenko sprach von einem „terroristischen Akt“. Er warf den prorussischen Separatisten vor, den Jet der Malaysia Airlines mit einer Rakete abgeschossen zu haben – wie zuletzt mehrere ukrainische Militärflugzeuge.
Die Aufständischen dementierten, für den Absturz der Boeing 777-200 verantwortlich zu sein. Unter den 298 Opfern sind neben 189 Niederländern auch 4 Deutsche.
Es ist der zweite schwere Schlag für Malaysia Airlines innerhalb von Monaten. Im März verschwand Flug MH370 mit 239 Menschen an Bord auf dem Flug von Kuala Lumpur nach Peking. Wochenlange Suchen im Pazifik nach dem Wrack blieben erfolglos.
21.47 Uhr: Beileidsbekundungen in Hamburg
Am Konsulat der Niederlande in Hamburg haben Ukrainer, die in Hamburg leben, ihr Beileid für die Angehörigen der Opfer bekundet. Sie legten Blumen und Transparente ab. Honorarkonsul Robert Wethmar sagte: „Die Beileidsbekundungen haben mich sehr berührt, dafür möchte ich mich Namen des niederländischen Volkes und der Niederländer in Hamburg und Umgebung ganz herzlich bedanken.“
21.24 Uhr: BKA schickt Experten an die Unglücksstelle
Das Bundeskriminalamt (BKA) entsendet zwei Experten in die Ukraine, um bei der Bergung und Identifizierung der Opfer zu helfen. Sie sollen zusammen mit Experten aus den Niederlanden und anderen Staaten schnellstmöglich ihre Arbeit aufnehmen. Auch die US-Behörde für Verkehrssicherheit (NSTB) kündigte an, einen Ermittler in die Ukraine zu entsenden. Die US-Bundespolizei FBI bereitet sich ebenfalls nach eigenen Angaben darauf vor, die Untersuchungen vor Ort zu unterstützen.
20.16 Uhr: OSZE-Beobachter sollen behindert worden sein
Prorussische Separatisten haben internationalen Beobachtern den vollständigen Zugang zur Absturzstelle des malaysischen Passagierflugzeugs in der Ukraine verwehrt. Die Beobachter könnten sich nicht uneingeschränkt bewegen, hieß es von der Organisation für Sicherheit und Zusammenarbeit in Europa (OSZE) in Wien. Berichte, wonach die etwa 20 OSZE-Vertreter beschossen worden seien, dementierte die Organisation. In der Nähe der Gruppe seien Schüsse abgefeuert worden, hieß es lediglich.
19.11 Uhr: Obama weist Moskau Mitschuld zu
US-Präsident Barack Obama sagte, prorussische Separatisten in der Ostukraine haben sehr wahrscheinlich den malaysischen Passagierjet abgeschossen. Die Rakete sei aus einem Gebiet abgefeuert worden, das von den Separatisten kontrolliert wird. Er sprach von einer „globalen Tragödie“ und wies Moskau indirekt eine Mitverantwortung zu. „Das war kein Unfall. Das passiert wegen russischer Unterstützung“, sagte Obama.
19.02 Uhr: Russischer Außenminister weist Vorwürfe zurück
Der russische Außenminister Sergej Lawrow wies alle Anschuldigungen zurück. Er habe seit Monaten kein wahres Wort mehr aus Kiew gehört, sagte Lawrow dem Sender Rossija 24. Er betonte, dass der Flugschreiber an die zuständigen Luftfahrtbehörden gegeben werden solle und dass Russland ihn sicherlich nicht beiseite schaffen wolle.
18.03 Uhr: Obama fordert sofortige Waffenruhe
Als Konsequenz aus dem Abschuss der MH 17 hat US-Präsident Barack Obama eine sofortige Waffenruhe gefordert. Die Rakete, die das Flugzeug abgeschossen habe, sei aus einem von Separatisten kontrollierten Gebiet abgefeuert worden, sagte Obama am Freitag.
18.01 Uhr: Der König trauert um die Opfer
Der niederländische König Willem-Alexander hat den Angehörigen der Opfer des Flugzeugabsturzes sein tiefes Mitgefühl ausgesprochen. Willem-Alexander und Königin Máxima trugen sich in Den Haag in die Kondolenzliste der niederländischen Regierung ein. „Viele Tausende Menschen in unserem Land und anderswo trauern um den Verlust von Angehörigen, Freunden, Kollegen, Klassenkameraden und Bekannten. In unseren Gedanken sind wir bei ihnen. Mit allen Getroffenen fühlen wir sehr mit“, schrieb der König.
17.53 Uhr: Piloten wollen Daten aus dem Internet verbannen
Die Vereinigung Cockpit kritisiert, dass Daten wie die genaue Höhe einer Maschine während des Fluges im Internet zu finden sind. „Die Informationen, wo und wie sich Flugzeuge bewegen, haben nichts in der Öffentlichkeit zu suchen“, sagte der Sprecher der Pilotengewerkschaft, Jörg Handwerg.
17.50 Uhr: Moskau dementiert, Buk-Raketen geliefert zu haben
Das russische Verteidigungsministerium hat eine angebliche Verlegung von „Buk“-Flugabwehrsystemen in das ostukrainische Separatistengebiet strikt zurückgewiesen. Moskau habe weder den Abwehrkomplex noch sonstiges Kriegsgerät in das Nachbarland geschafft, sagte ein Sprecher der Agentur Interfax. Mit einer „Buk“-Rakete könnte nach Meinung von Experten das malaysische Passagierflugzeug mit 289 Insassen abgeschossen worden sein.
17.21 Uhr: Deutscher Verein bietet Opferhilfe an
Der Verein Crash Gesellschaft für Opferrechte e.V. (Mönchengladbach) bietet den Angehörigen der deutschen Opfer Unterstützung an. „Wir stellen finanzielle und beratende Hilfe bereit“, sagte Vereinsvorsitzender Christof Wellens. Angehörige können sich an den Verein unter der Telefonnummer 02161 813910, E-Mail crash-opferhilfe@t-online.de wenden. Der Verein Crash wurde 2001 von Angehörigen der Concorde-Katastrophe von Paris gegründet.
17.03 Uhr: USA: Flugzeug wohl von Separatisten-Gebiet aus abgeschossen
Die über der Ostukraine abgestürzte Passagiermaschine mit 298 Menschen an Bord ist nach Informationen der USA wahrscheinlich von einer Boden-Luft-Rakete aus dem von prorussischen Separatisten besetzten Gebiet abgeschossen worden. „Wir können nicht ausschließen, dass russisches Personal beim Betrieb dieser Systeme geholfen hat“, sagte die US-Botschafterin bei den Vereinten Nationen, Samantha Power.
16.50 Uhr: Experten des BKA helfen bei Identifizierung der Opfer
Fachleute des Bundeskriminalamtes (BKA) sollen bei der Identifizierung der Opfer des mutmaßlichen Flugzeugabschusses über der Ukraine helfen. Das BKA bereite in Abstimmung mit dem Auswärtigen Amt die Entsendung der Experten vor, hieß es am Freitag in Diplomatenkreisen in Berlin. Die sogenannte Idko (Identifizierungskommission) des BKA war 1972 nach einem Flugzeugabsturz auf Teneriffa gegründet worden.
16.37 Uhr: Bundesbehörde warnt vor Überfliegen sämtlicher Krisengebiete
Nach dem mutmaßlichen Abschuss des malaysischen Passagierflugzeuges mit 298 Menschen an Bord über der Ostukraine hat das Luftfahrtbundesamt vor dem Überfliegen sämtlicher Konfliktzonen weltweit gewarnt. Den Luftfahrtunternehmen werde dringend empfohlen, Überflüge über politische Krisengebiete wie etwa der Ostukraine aus Sicherheitsgründen zu vermeiden, zitierte ein Sprecher des Bundesverkehrsministeriums am Freitag die Behörde. Die Warnung an alle 144 deutsche Luftfahrtunternehmen bezieht sich damit auch auf den Luftraum über anderen Konfliktgebieten wie etwa Syrien, Irak oder Afghanistan. Die Lufthansa hatte erklärt, sie überfliege ab sofort die Ostukraine nicht mehr.
Fragen und Antworten zum Absturz von Flug MH17
16.30 Uhr: US-Präsident tritt um 17.30 Uhr vor die Presse
US-Präsident Barack Obama gibt am Freitag eine Erklärung zu dem mutmaßlichen Abschuss eines malaysischen Passagierflugzeug im Osten der Ukraine ab. Obama werde um 17.30 Uhr MESZ vor die Presse treten, teilte das Weiße Haus mit. Die USA hatten am Donnerstag eine „gründliche und transparente“ Untersuchung des Absturzes gefordert. Aus Regierungskreisen in Washington verlautete, dass US-Geheimdienstexperten „stark“ davon ausgingen, dass die Maschine von einer Boden-Luft-Rakete getroffen worden sei.
16.23 Uhr: Steinmeier sieht gravierende Folgen für Ukraine-Konflikt
Außenminister Frank-Walter Steinmeier (SPD) sieht weitreichende Konsequenzen für den Ukraine-Konflikt für den Fall, dass eine Konfliktpartei das abgestürzte Passagierflugzeug abgeschossen hat. „Diejenigen, die das zu verantworten hätten, haben kein Recht mehr, ihre eigenen Anliegen im Namen der Menschlichkeit einzufordern“, sagte Steinmeier am Freitag bei einem Besuch in Mexiko-Stadt. Nach Angaben von US-Geheimdiensten wurde die Maschine wahrscheinlich von pro-russischen Separatisten abgeschossen.
16.19 Uhr: EU fordert Zugang für Ermittler zu Absturzort und Flugdaten
EU-Verkehrskommissar Siim Kallas hat eine „unverzügliche und unabhängige Untersuchung“ gefordert, um die Gründe für den Absturz der Passagiermaschine in der Ostukraine festzustellen. „Ich rufe alle Betroffenen auf, sich zu beteiligen und alles ihnen Mögliche zu tun, um bei dieser wichtigen Aufgabe zu helfen“, sagte Kallas am Freitag in Brüssel. „Praktisch bedeutet das, dass die Ermittler unbehinderten Zugang zum Absturzort und natürlich zu den Black Boxes, dem Flugdatenschreiber und dem Stimmenrekorder im Cockpit brauchen.“
16.08 Uhr: Rotes Kreuz fordert Zugang zu Menschen in der Ostukraine
Nach dem mutmaßlichen Abschuss einer malaysischen Boeing über der Ostukraine hat das Deutsche Rote Kreuz ungehinderten Zugang zu hilfebedürftigen Menschen in umkämpften Gebieten gefordert. DRK-Präsident Rudolf Seiters appellierte in der „Neuen Osnabrücker Zeitung“ (Samstag) an alle Beteiligten, den humanitären Helfern vollständigen und sicheren Zugang zur notleidenden Bevölkerung im Osten des Landes zu ermöglichen. Das Deutsche Rote Kreuz will dem Bericht zufolge seine Hilfe für die Ukraine verstärken. Derzeit werde ein zweiter Hilfskonvoi in das Land vorbereitet.
15.56 Uhr: 30 OSZE-Mitarbeiter per Hubschrauber eingetroffen
Etwa 30 Mitarbeiter der Organisation für Sicherheit und Zusammenarbeit in Europa (OSZE) sind nach deren Angaben per Hubschrauber am Ort des Absturzes eingetroffen.
15.51 Uhr: „Express“: Zwei Frauen aus NRW in der abgestürzten Maschine
Zu den 298 Opfern der abgestürzten Maschine der Malaysia Airlines in der Ukraine zählen nach Informationen des „Express“ zwei Frauen aus Nordrhein-Westfalen. Die Zeitung berief sich in ihrem am Freitag vorab veröffentlichten Bericht auf Sicherheitskreise. Demnach stammt eine Frau aus Westfalen, die andere aus dem Rheinland. Die Rheinländerin sei auf dem Heimflug nach Malaysia gewesen, wo sie wahrscheinlich zu Haus war.
15.42 Uhr: Russische Medien spekulieren über Absturz von Flug MH17
Nach dem mutmaßlichen Abschuss der Passagiermaschine von Malaysia Airlines über der Ostukraine treiben die Spekulationen über die Hintergründe teils skurrile Blüten: In Moskau verbreitete am Freitag das staatlich kontrollierte Fernsehen die These, das Flugzeug des russischen Präsidenten Wladimir Putin könnte das eigentliche Ziel der möglicherweise abgefeuerten Rakete gewesen sein. Der Sender Russia 24 zitierte einen Vertreter der zivilen Luftfahrt mit dem Hinweis, das Logo auf dem malaysischen Flugzeug „sieht aus wie die russische Trikolore“.
Tatsächlich war Putin am Donnerstag von Lateinamerika aus zurück nach Russland geflogen. Seine Maschine flog ebenso wie der Flug MH17 von Malaysia Airlines über Osteuropa – ungefähr zur selben Zeit, wie der Sender Perwy Kanal feststellte. Die Ukraine hatte den Vorwurf erhoben, pro-russische Kämpfer hätten die zivile Maschine mit einer Rakete abgeschossen – möglicherweise weil sie eigentlich ein ukrainisches Militärflugzeug treffen wollten.
15.36 Uhr: Papst Franziskus betet für Opfer
Papst Franziskus hat mit Bestürzung auf den mutmaßlichen Abschuss einer Passagiermaschine über der Ostukraine reagiert und erneut zum Frieden in der Region aufgerufen. Das Oberhaupt der katholischen Kirche bete für die Opfer des Unglücks, teilte der Vatikan am Freitag mit. Franziskus erneuerte seinen Appell an die Konfliktparteien, „im Dialog Lösungen zu finden, um den weiteren Verlust unschuldiger Menschenleben zu verhindern“.
15.21 Uhr: Schärfere Grenzkontrollen zwischen Russland und Ukraine gefordert
Der Vorsitzende des Auswärtigen Ausschusses im Europaparlament, Elmar Brok (CDU), fordert eine schärfere Kontrolle der Grenze zwischen Russland und der Ukraine. „Russland muss jetzt seine Glaubwürdigkeit unter Beweis stellen und dafür sorgen, dass die Grenze zur Ukraine ordentlich und nach internationalen Standards kontrolliert wird, um den Transport von Waffen in die Ostukraine zu stoppen“, sagt Brok. Die ukrainischen Behörden sollten die Grenze ebenfalls wirkungsvoll kontrollieren, wozu es der Hilfe der OSZE bedürfe.
15.12 Uhr: Malaysia Airlines: Flugzeug war in technisch einwandfreien Zustand
Die Fluggesellschaft Malaysia Airlines hat auf der Suche nach den Gründen für den Absturz von Flug MH17 auf den technisch einwandfreien Zustand des Flugzeugs verwiesen. Das Wartungsbuch sei in Ordnung gewesen und die Boeing 777 habe „normal funktioniert“, sagte der Vize-Präsident für das Europa-Geschäft des Unternehmens, Huib Gorter, am Freitag am niederländischen Flughafen Schiphol. Demnach ist die Maschine seit 17 Jahren im Einsatz und war zuletzt am 11. Juli überprüft worden.
15.01 Uhr: Briten schicken Polizisten zur Absturzstelle in der Ukraine
Ein Team britischer Polizisten soll bei der Bergung von Leichen aus dem Wrack des mutmaßlich abgeschossenen Passagierjets in der Ostukraine helfen. Premierminister David Cameron folge damit einer Bitte seines niederländischen Amtskollegen Mark Rutte, teilte die britische Regierung am Freitag mit. Auch Spezialisten zur Untersuchung von Luftfahrt-Unglücken halten sich demnach bereit, um bei Bedarf zur Absturzstelle zu reisen. Unter den 298 Todesopfern sind neun Briten.
14.56 Uhr: CNN: Flugzeug laut US-Geheimdienst von Separatisten abgeschossen
Das über der Ukraine abgestürzte Passagierflugzeug ist nach Angaben von US-Geheimdiensten sehr wahrscheinlich von pro-russischen Separatisten abgeschossen worden. Das geht nach Angaben des Senders CNN aus einem vorläufigen Geheimdienstbericht hervor.
14.49 Uhr: 189 Niederländer umgekommen
Die Zahl der niederländischen Opfer beim Absturz einer Maschine der Fluggesellschaft Malaysia Airlines in der Ostukraine ist auf 189 gestiegen. Das teilte die Fluggesellschaft am Freitag am Flughafen von Amsterdam Schiphol mit. Bei dem Unglück von Flug MH017 wurden 298 Menschen getötet, darunter vier Deutsche. Von vier Passagieren stehe die Nationalität noch nicht fest.
14.20 Uhr: Ukrainer stellen Flugschreiber der abgestürzten Boeing sicher
Nach dem Absturz der Boeing 777-200 in der Nähe von Donezk haben ukrainische Rettungskräfte zwei Flugschreiber sichergestellt. Das teilte ein Sprecher der regierungstreuen Gebietsverwaltung von Donezk am Freitag nach Angaben der Agentur Interfax mit. Es blieb aber unklar, wo sich die Geräte befinden. Die ukrainische Führung hatte zuvor den Verdacht geäußert, die prorussischen Aufständischen, die das Gebiet kontrollieren, könnten die Flugschreiber nach Moskau schicken. „Wir haben nicht vor, die Flugschreiber entgegenzunehmen und damit gegen internationale Regeln zu verstoßen“, erwiderte der russische Außenminister Sergej Lawrow in Moskau.
14.18 Uhr: Rebellenführer Borodai lehnt Waffenruhe in Ostukraine ab
Nach dem Flugzeugabsturz in der Ostukraine hat der Chef der selbstproklamierten „Volksrepublik Donezk“ eine von der internationalen Gemeinschaft geforderte Waffenruhe abgelehnt. Eine Waffenpause komme nicht in Frage, sagte Alexander Borodai am Freitag bei einer Pressekonferenz in der Stadt Donezk. Er sicherte aber erneut zu, dass unabhängige Experten Zugang zu der Absturzstelle erhalten sollten.
14.16 Uhr: Putin fordert Ukraine und Rebellen zu Waffenruhe auf
Der russische Präsident Wladimir Putin hat die ukrainische Regierung und die Separatisten im Osten des Landes zu einer Waffenruhe aufgefordert. Damit sollten Verhandlungen ermöglicht werden, sagte Putin am Freitag.
14.08 Uhr: Polens Präsident verurteilt Unterstützung für Separatisten
Der polnische Präsident Bronislaw Komorowski hat nach dem mutmaßlichen Abschuss einer malaysischen Passagiermaschine über der Ostukraine jegliche Unterstützung für die prorussischen Separatisten verurteilt. Er sei „erschüttert über die weiteren Opfer der Separatisten in einer für die Ukraine schwierigen Zeit der Bedrohung der territorialen Unversehrtheit des Landes“, schrieb er am Freitag an seinen ukrainischen Kollegen Petro Poroschenko. „Die moralische, politische und rechtliche Verantwortung für ihre Taten fällt auf diejenigen, die sie (die Separatisten) unterstützen“, heißt es in dem von der Präsidialkanzlei veröffentlichtem Schreiben.
13.49 Uhr: Moskau: Ukrainisches Flugabwehrsystem am Absturztag aktiv
Am Tag des Absturzes der malaysischen Passagiermaschine in der Ostukraine war nach Angaben des russischen Verteidigungsministeriums eine Radarstation der ukrainischen Flugabwehr in der Region aktiv. Wie das Ministerium am Freitag mitteilte, registrierten russische Überwachungsanlagen am Donnerstag eine Aktivität der Radarstation Kupol, die zur Zielerfassung für das mit Raketen ausgestattete Flugabwehrsystem Buk-M1 diene. Die Radarstation befindet sich demnach etwa 30 Kilometer südlich der Millionenstadt Donezk. In der Nähe stürzte die Boeing am Donnerstag ab, alle 298 Insassen kamen ums Leben.
13.27 Uhr: Interpol bietet Hilfe bei Ermittlungen zu Boeing-Absturz an
Die internationale Polizeiorganisation Interpol hat nach dem Absturz eines Passagierflugzeugs in der umkämpften Ostukraine ihre Hilfe angeboten. Interpol könne unter anderem bei der Identifizierung und Rückführung der Opfer helfen, erklärte der Generalsekretär der im französischen Lyon ansässigen Organisation, Ronald Noble, am Freitag. „Wir werden auch helfen festzustellen, ob einer der Passagiere an Bord des Flugs MH17 mit einem bei Interpol verloren oder gestohlen gemeldeten Reisepass eincheckte oder ob einer von ihnen mit einem schwerkriminellen Verhalten in Verbindung steht.“Interpol bot an, ein Experten-Team zur Identifizierung der Opfer zur Unglücksstelle zur schicken. Dieses war bereits nach dem Tsunami in Südostasien 2004, nach dem Absturz einer Air-France-Maschine über dem Atlantik 2009 und nach dem Terrorangriff auf ein Einkaufszentrum in der kenianischen Hauptstadt Nairobi 2013 zum Einsatz gekommen.
13.08 Uhr: Bundeswehr fliegt nicht mehr über die Ukraine
Die Bundeswehr fliegt ab sofort nicht mehr über die Ukraine, was Verzögerungen bei der Ablösung von deutschen Soldaten in Afghanistan mit sich bringt. „Bis auf Weiteres wird kein Luftfahrzeug der Bundeswehr die Ukraine überfliegen“, hieß es in einer Mitteilung der Bundeswehr vom Freitag in Berlin. Damit werde auf den Absturz des Passagierflugzeugs reagiert.
13.01 Uhr: 181 Leichen in der Ostukraine geborgen
Nach dem Abschuss der Malaysia-Airlines-Maschine über der Ostukraine sind bis Freitagmittag 181 Leichen geborgen worden. Die Zahl nannte ein Vertreter des ukrainischen Außenministeriums, Andrej Sibiga. Er bezog sich auf Angaben der Rettungskräfte vor Ort. Die Todesopfer sollen vom Absturzort im Rebellengebiet in die von der Regierung kontrollierte Stadt Charkow rund 270 Kilometer nördlich davon gebracht werden.
12.55 Uhr: Ukraine weist Vorwürfe zurück
Die Ukraine weist Vorwürfe zurück, die malaysische Passagiermaschine abgeschossen zu haben. Das Flugzeug habe sich außerhalb der Reichweite ukrainischer Luftabwehrsysteme befunden, sagt ein Sprecher des Verteidigungsministeriums in Kiew. Raketen seien zudem grundsätzlich nicht während des Einsatzes gegen die prorussischen Separatisten eingesetzt worden.
12.43 Uhr: Russland meldet Radar-Aktivitäten einer ukrainischen Raketenstellung
Das russische Verteidigungsministerium hat nach einem Bericht der Nachrichtenagentur RIA zum Zeitpunkt des Absturzes der malaysischen Passagiermaschine Radar-Aktivitäten einer ukrainischen Raketenstellung registriert. Dabei habe es sich um ein Raketensystem vom Typ „Buk“ gehandelt, das zur Abwehr von Kampfflugzeugen, Hubschraubern und Marschflugkörpern dient.
12.39 Uhr: Ukrainer und Russen trauern um Opfer
Mit Blumen und Kerzen haben Ukrainer und Russen vor niederländischen und malaysischen Botschaften in ihren Ländern der Opfer des Flugzeugabsturzes im Konfliktgebiet Donezk gedacht. In Kiew legten Trauernde auch Plüschtiere an den diplomatischen Vertretung ab. Kiews Bürgermeister, der frühere Profiboxer Vitali Klischko, kam mit Blumen zur Botschaft der Niederlande. Auch in Moskau und in der russischen Touristenmetropole St. Petersburg lagen viele Blumen vor Botschaft und Konsulat.
12.34 Uhr: Malaysia: Minister sieht möglichen Verstoß gegen Völkerrecht
Sollte der Absturz einer Passagiermaschine von Malaysia Airlines in der Ostukraine auf einen Abschuss zurückgehen, wäre dies nach Ansicht des malaysischen Verkehrsministers ein „Frevel gegen menschliche Anstand“. Minister Liow Tiong Lai fügte am Freitag in Kuala Lumpur hinzu, ein Abschuss wäre auch ein Verstoß gegen das Völkerrecht.
12.25 Uhr: EU geht von Abschuss aus
Die Europäische Union geht davon aus, dass das in der Ostukraine abgestürzte Flugzeug MH17 abgeschossen wurde. „Die ersten Einschätzungen auf Grundlage der Verbreitung der Trümmer über mehrere dutzend Kilometer scheinen die Annahme zu bestätigen, dass dieses Flugzeug abgeschossen wurde“, sagte ein ranghoher EU-Vertreter am Freitag in Brüssel. Wer jedoch dahinter stecke, müsse durch eine Untersuchung geklärt werden.
12.12 Uhr: Australischer Regierungschef greift Russland scharf an
Nach dem Abschuss der Passagiermaschine in der Ostukraine kritisiert der australische Ministerpräsident Tony Abbott Russland scharf. Die russische Reaktion sei „zutiefst ungenügend“, kritisierte Abbott am Freitag. Der russische Botschafter Wladimir Morosow hatte kurz zuvor bei einem Treffen mit Außenministerin Julie Bishop der Ukraine die Schuld für den Vorfall gegeben. Auch Präsident Wladimir Putin hatte sich öffentlich in dem Sinne geäußert.
12.01 Uhr: Rebellen sichern Ermittlern Zugang zu Absturzstelle zu
Nach dem Absturz der Passagiermaschine mit 298 Menschen in der umkämpften Ostukraine haben die prorussischen Rebellen Ermittlern Zugang zu dem Gebiet zugesichert. Dies gelte sowohl für nationale als auch für internationale Experten, teilte die Organisation für Sicherheit und Zusammenarbeit in Europa (OSZE) am Freitag mit. Die Maschine der Malaysia Airlines war nach erster Einschätzung der US-Geheimdienste von einer Boden-Luft-Rakete abgeschossen worden.
11.52 Uhr: Malaysia entsendet 62 Helfer an Absturzstelle
Nach dem Absturz von Flug MH017 will Malaysia die Bergungsarbeiten in der Ostukraine mit 62 Helfern unterstützen. Die ukrainische Regierung habe zugesichert, dass die Helfer seines Landes sicher zu der Absturzstelle gelangen könnten, teilte der malaysische Transportministers Liow Tiong Lai am Freitag mit.
11.34 Uhr: Merkel fordert Waffenstillstand in Ukraine
Bundeskanzlerin Angela Merkel hat nach dem mutmaßlichen Abschuss einer Passagiermaschine über der Ostukraine die Konfliktparteien im Land zu einer Waffenruhe aufgerufen. „Es geht jetzt darum, dass schnellstmöglich eine unabhängige Untersuchung eingeleitet wird. Dazu ist ein Waffenstillstand notwendig“, sagte Merkel am Freitag bei einer Pressekonferenz in Berlin. Die Kanzlerin betonte, es sprächen sehr viele Indizien dafür, dass die Maschine abgeschossen worden sei. Die Angelegenheit müsse sehr ernst genommen werden. Auch müssten die Verantwortlichen zur Rechenschaft gezogen werden.
11.23 Uhr: Kiew nennt Flugzeugabsturz „internationales Verbrechen“
Der ukrainische Ministerpräsident Arseni Jazenjuk will die Verantwortlichen für den Absturz des Passagierflugzeugs über dem umkämpften Osten des Landes vor den Internationalen Strafgerichtshof in Den Haag stellen lassen. „Die schreckliche Tragödie hat unser Leben verändert, die Russen sind zu weit gegangen“, sagte Jazenjuk am Freitag nach einem Bericht der Nachrichtenagentur Interfax-Ukraine.
11.16 Uhr: MH17 nicht das erste irrtümlich abgeschossene Flugzeug
Das Flugzeug der Malaysian Airlines ist nicht die erste zivile Maschine, die in den vergangenen Jahren abgeschossen wurde.
23. März 2007: Eine Iljuschin einer weißrussischen Fluggesellschaft wird von einer Rakete kurz nach ihrem Start in der somalischen Hauptstadt Mogadischu getroffen, wo ein Bürgerkrieg tobt: Bei dem Absturz kommen elf Menschen ums Leben, an Bord waren weißrussische Ingenieure und Techniker.
4. Oktober 2001: Eine Tupolew-154 der russischen Fluglinie Sibir, die auf der Linie zwischen Tel Aviv in Israel und dem sibirischen Nowosibirsk fliegt, explodiert über dem Schwarzen Meer rund 300 Kilometer von der Halbinsel Krim entfernt. 78 Menschen – die meisten Israelis – kommen ums Leben. Eine Woche später gibt Kiew zu, dass die Katastrophe auf den irrtümlichen Abschuss einer ukrainischen Rakete zurückzuführen ist.
3. Juli 1988: Ein Airbus A300 der staatlichen Fluglinie Iran Air wird kurz nach seinem Start im südiranischen Bandar Abbas von zwei Raketen getroffen, die von einem US-Militärschiff aus abgefeuert wurden. 290 Menschen, die nach Dubai in den Vereinigten Arabischen Emiraten fliegen wollten, kommen ums Leben. Die Besatzung der Fregatte „USS Vincennes“ gibt später an, sie habe den Airbus für einen feindlichen, iranischen Jagdbomber gehalten.
Nacht vom 31. August zum 1. September 1983: Eine Boeing 747 der südkoreanischen Airline KAL wird von sowjetischen Kampfflugzeugen über der Insel Sachalin abgeschossen, nachdem sie von ihrer Flugroute abgewichen ist. Die 269 Menschen an Bord kommen ums Leben. Moskau erkennt seine Schuld fünf Tage später unter internationalem Druck an.
27. Juni 1980: Eine DC9 der italienischen Fluggesellschaft Itavia mit 81 Menschen an Bord explodiert während des Fluges in der Nähe der Insel Sizilien. Die genauen Umstände der Katastrophe werden nie geklärt, doch wird stark angenommen, dass eine Rakete irrtümlich von US-Jagdflugzeugen oder französischen Militärmaschinen abgeschossen wurde, die die DC9 auf ihrem Weg von Bologna nach Palermo für eine libysche Maschine hielten.
21. Februar 1973: Eine Boeing 727 der libyschen Fluglinie Libyan Arab Airlines auf dem Weg von Tripolis nach Kairo in Ägypten wird über der Sinai-Halbinsel von israelischen Jagdflugzeugen abgeschossen. 108 der 112 Menschen an Bord werden getötet. Das Flugzeug war von seiner Route abgekommen, und der Pilot hatte sich geweigert, zu landen.
10.38 Uhr: Malaysia entsendet Katastrophen-Team in Ukraine
Die malaysische Regierung kündigt an, ein Team von 62 Katastrophen-Experten in die Ukraine zu entsenden. Sollte das Flugzeug abgeschossen worden sein, wäre das ein Angriff auf die Menschenwürde, sagte der Transportminister. Die Regierung unterstütze Überlegungen zu einer unabhängigen Untersuchung.
10.27 Uhr: OSZE beruft Sondersitzung des Ständigen Rats ein
Nach dem Flugzeugabsturz in der Ostukraine hat die Organisation für Sicherheit und Zusammenarbeit in Europa (OSZE) eine Sondersitzung ihres Ständigen Rats einberufen. Die Vertreter aus 57 Nationen wollen sich am Mittag in Wien treffen und über die Lage nach dem Zwischenfall beraten, teilte die OSZE am Freitag mit. Auch OSZE-Beobachter sind nach Angaben der Organisation auf dem Weg zur Unfallstelle.
10.08 Uhr: Poroschenko fordert internationalen Schutz vor „Aggressor“ Russland
Der ukrainische Präsident Petro Poroschenko hat die internationale Gemeinschaft zum Schutz vor dem „Aggressor“ Russland aufgerufen. „Die ganze Welt hat das wahre Gesicht des Aggressors gesehen“, sagte Poroschenko in einer Ansprache an die ukrainische Bevölkerung. „Der Abschuss eines zivilen Flugzeuges ist ein Akt des internationalen Terrorismus, der sich gegen die ganze Welt richtet“, sagte er einem am Freitag von der Präsidialverwaltung in Kiew veröffentlichen Manuskript zufolge.
9.55 Uhr: Putin fordert rasche Lösung der Ukraine-Krise
Russlands Präsident Wladimir Putin hat nach dem Absturz des Passagierflugzeugs in der Ostukraine eine „umfassende und objektive Untersuchung“ gefordert. Wie der Kreml am Freitag in Moskau mitteilte, telefonierte Putin mit dem niederländischen Regierungschef Mark Rutte und kondolierte ihm angesichts der 154 niederländischen Absturzopfer. Die Tragödie werfe ein neues Schlaglicht darauf, dass die Ukraine-Krise „dringend friedlich überwunden werden muss“, hieß es in der Kreml-Erklärung.
9.42 Uhr: Separatisten kündigen nach Flugzeugabsturz Waffenruhe an
Nach dem Absturz der malaysischen Passagiermaschine haben die prorussischen Separatisten in der Ostukraine eine zwei- bis viertägige Waffenruhe zur Untersuchung der Ursache angekündigt. Die Feuerpause solle bei Konsultationen der internationalen Kontaktgruppe um 11.00 Uhr MESZ vereinbart werden, teilte Separatistenführer Andrej Purgin am Freitag der Agentur Interfax zufolge mit. Es gilt als sicher, dass die Boeing mit 298 Menschen an Bord abgeschossen wurde.
9.34 Uhr: Rebellen in Ukraine MH17 versehentlich abgeschossen?
Die Hinweise auf einen Abschuss der über der Ostukraine abgestürzten Passagiermaschine mit 298 Menschen an Bord verdichten sich. Wer aber das Flugzeug der Malaysian Airlines am Donnerstag beschossen haben könnte, ist unklar. Die Konfliktparteien in der Ukraine machen sich in einem regelrechten Propaganda-Krieg gegenseitig für die Katastrophe verantwortlich. Von der ukrainischen Regierung verbreitete Informationen legen nahe, dass prorussische Separatisten die Passagiermaschine mit einem ukrainischen Militärflugzeug verwechselt und deshalb abgeschossen haben könnten.
9.24 Uhr: Einige Airlines umfliegen seit Wochen die Ostukraine
Einige internationale Fluggesellschaften umfliegen schon seit Wochen die umkämpften Krisengebiete in der Ostukraine. Nach einer Zusammenstellung der Zeitung „New York Times“ vom Freitag mieden beispielsweise Air France und British Airways ukrainisches Gebiet, während Flüge der Malaysia Airlines, der niederländischen KLM, der Thai Airways sowie der Lufthansa bislang noch durch den ukrainischen Luftraum geführt worden waren. Auch die polnische Airline LOT gab am Freitag an, schon länger an der Ukraine vorbei zu fliegen.Die Lufthansa und andere Fluggesellschaften reagierten umgehend auf den Absturz und änderten ihre Flugrouten nach Asien. Der ostukrainische Luftraum werde bis auf weiteres weiträumig umflogen, sagte ein Lufthansa-Sprecher in Frankfurt. Laut der russischen Agentur Itar-Tass meiden bereits seit Ausbruch der Ukraine-Krise vor Monaten die Flugzeuge von Singapore Airlines, Finnair, Korean Airlines und Asiana ukrainischen Luftraum.
9.12 Uhr: Aids-Forscher Joep Lange bei Flugzeugabsturz getötet
Unter den 298 Opfern des Flugzeugabsturzes über der Ostukraine ist auch der international bekannte Aids-Forscher Joep Lange. Der Niederländer sollte an einer internationalen Aids-Konferenz in Melbourne teilnehmen. Ein Sprecher des Universitätskrankenhauses Amsterdam sagte am Freitag: „Alle Angaben weisen daraufhin, dass er in der Maschine saß, gemeinsam mit seiner Partnerin Jacqueline van Tongeren.“ Das Krankenhaus will vor einer offiziellen Bestätigung die Veröffentlichung der Passagierliste der Fluggesellschaft Malaysia Airlines abwarten. Freunde des Forschers meldeten den Tod des Forschers auf Facebook. Lange galt als einer der führenden Forscher des Aids-Virus HIV.
9.02 Uhr: „Guardian“: Kriege sind schon wegen weniger ausgebrochen
„Die Raketenattacke auf den malaysischen Passagierjet, die 298 Menschen getötet hat, beinhaltet den Typ weitreichender und schädlicher weltweiter Verwicklungen, den man von den schlimmsten der vergangenen Terror-Verbrechen kennt. Es war ein asiatisches Flugzeug. Es kam aus Holland mit dem Ziel Malaysia. Es wurde abgeschossen über der von Rebellen besetzten Ostukraine, vielleicht von einer russischen Rakete. Bisher kommen die bestätigten Toten aus den Niederlanden, Australien, Großbritannien, Deutschland, Malaysia und den Philippinen. Kriege sind schon wegen weit, weit weniger ausgebrochen. Wie der australische Premierminister Tony Abbott zu der Nachricht sagte, dass 27 seiner Landsleute an Bord waren: „Wenn dies ein Verbrechen ist und kein Unfall, nun, dann ist es ein unaussprechliches Verbrechen.“
8.50 Uhr: Allianz ist Versicherer des malaysischen Flugzeugs
Die Allianz ist der Hauptversicherer der Passagiermaschine der Malaysia Airlines, die am Donnerstag über der Ukraine abgestürzt war. „Es ist noch zu früh, um konkrete Aussagen zu machen“, sagte eine Sprecherin der Allianz Global Corporate & Specialty am Freitag. Die Hannover Rück bestätigte, an der Rückversicherung des Flugzeugs beteiligt zu sein.
8.39 Uhr: Experten: Nur hoch entwickelte Waffen können Passagierjet abschießen
Die über der Ukraine abgestürzte Boeing der Malaysia Airlines kann nach Ansicht von Experten nur von einer hoch komplexen Waffe abgeschossen worden sein. Das berichtete die Zeitung „Wall Street Journal“ am Freitag. Tragbare Raketen, die von der Schulter abgefeuert werden, reichten nicht aus, ein Verkehrsflugzeug in 10 000 Metern Höhe abzuschießen. Dafür sei eine Boden-Luft-Rakete nötig.
8.21 Uhr: Schäuble fordert Verantwortung von Russland
Nach dem mutmaßlichen Abschuss eines Verkehrsflugzeugs in der Ostukraine hat Bundesfinanzminister Wolfgang Schäuble (CDU) an Russland appelliert, zur Deeskalation zwischen der Ukraine und prorussischen Separatisten beizutragen. „Das zeigt, wie wichtig es wäre, dass endlich auch Russland seinen Beitrag leistet, dass die Dinge nicht weiter eskalieren“, sagte Schäuble am Freitag im Deutschlandfunk. „Es ist einfach entscheidend, dass Russland jetzte einmal seine Verantwortung auch wahrnimmt.“ Bei dem Absturz der Malaysian-Airlines-Maschine starben am Donnerstag 298 Menschen.
8.14 Uhr: Nationalitäten der Opfer
Beim Flugzeugabsturz über der Ostukraine wurden nach Angaben der Fluggesellschaft Malaysia Airlines vom Freitag 298 Menschen getötet. Darunter waren 189 Niederländer, 43 Menschen aus Malaysia (einschließlich der 15 Besatzungsmitglieder und zwei Kinder), 27 Australier, 12 Indonesier (darunter ein Kind), 9 Personen aus Großbritannien, 4 Deutsche, 4 Belgier, 3 Philippiner sowie ein Kanadier. Von 41 Menschen konnte die Nationalität noch nicht festgestellt werden.
8.04 Uhr: Rebellen garantieren Zugang zu Absturzstelle
Die prorussischen Separatisten in der Ostukraine wollen Ermittler offenbar zu der Absturzstelle von Flug MH17 lassen. Sie hätten eine entsprechende Garantie abgegeben, teilte die Ukraine-Kontaktgruppe mit Vertretern aus Kiew, Moskau und der Organisation für Sicherheit und Zusammenarbeit in Europa (OSZE) am Freitag mit.
8.00 Uhr: Rettungskräfte suchen Absturzstelle in der Ukraine ab
Rettungskräfte, Polizisten und Bergleute haben am Freitag die Absturzstelle der Malaysia-Airlines-Maschine in der Ostukraine abgesucht. Wie ein Reporter der Nachrichtenagentur AP beobachtete, sind die Überbleibsel der Maschine über einen großen Radius verteilt. Noch in vier Kilometern Entfernung vom Absturzort waren demnach Leichen und Leichenteile zu sehen.