„Ich mache keine Angaben“, sagte Deutschlands einst meistgesuchter Mann. Prozess gegen Verena Becker vermutlich ohne neue Erkenntnisse.
Stuttgart. Der frühere RAF-Terrorist Christian Klar, 59, hat vor dem Oberlandesgericht Stuttgart keine Angaben zum Mord an Generalbundesanwalt Siegfried Buback im Jahr 1977 gemacht. Der einzige Satz, den Klar am Donnerstag mehrfach wiederholte, war: „Ich mache keine Angaben.“ Klar sollte zu der Tatbeteiligung der früheren Terroristin Verena Becker aussagen. Nachdem auf früheren Bekennerschreiben DNA-Spuren von Becker sichergestellt werden konnten, muss sich die 59-Jährige seit September 2010 vor dem OLG Stuttgart erneut verantworten.
Diverse frühere Weggefährten Beckers hatten bereits ausgesagt – oder eben nicht ausgesagt. In dem Prozess geht es auch darum, ob Becker Mitarbeiterin des Bundesverfassungsschutzes war. Ein Augenzeuge soll gesehen haben, dass eine Frau von einem Motorrad auf Bubacks Auto schoss. Michael Buback, Sohn des ermordeten Generalbundesanwalts tritt in Stuttgart als Nebenkläger auf. Er will wissen, wer seinen Vater ermordet hat
Christian Klar war einer der führenden Köpfe der sogenannten Zweiten Generation der „Roten Armee Fraktion“. Er wurde 1985 unter anderem als Mittäter des Mordes an Buback und seinen Begleitern zu lebenslanger Freiheitsstrafe verurteilt und 2008 entlassen.
Der Bundesgerichtshof hatte bereits im Ermittlungsverfahren gegen Becker entschieden, dass Klar sich auf ein Recht zur Aussageverweigerung berufen kann, weil er ansonsten Gefahr liefe, sich wegen anderer Taten selbst zu belasten. (dapd/dpa/abendblatt.de)