Der ehemalige Leiter des Hamburger Verfassungsschutzes habe Details zum Mord im Jahr 1977 ausgeplaudert. Doch der letzte Zeuge ist tot.
Stuttgart. Im Prozess gegen die ehemalige RAF-Terroristin Verena Becker hat der frühere Hamburger Journalist Nils von der Heyde unter Berufung auf den verstorbenen Staatsschützer Christian Lochte eine Tatbeteiligung Beckers in den Raum gestellt. Vor dem Oberlandesgericht (OLG) Stuttgart sagte der 73-Jährige von der Heyde am Donnerstag, dass Lochte ihm kurz nach dem Attentat auf Generalbundesanwalt Siegfried Buback am 7. April 1977 gesagt habe, dass „die Sola“ die Schüsse abgegeben habe. Dies sei der Deckname Beckers gewesen.
Woher Lochte die Informationen hatte, konnte von der Heyde nicht sagen. Christian Lochte war 1991 mit 56 Jahren gestorben, er war Leiter des Hamburger Verfassungsschutzes. Auf die Frage, weshalb er sein Wissen erst im Februar 2011 öffentlich machte, sagte der Jorunalist, dass ihn das Buch von Bubacks Sohn Michael dazu veranlasst habe. Michael Buback tritt als Nebenkläger im neuerlichen Prozess gegen Verena Becker auf. Nils von der Heyde arbeitete unter anderem für den „Spiegel“, den „Stern“, die „Welt am Sonntag“ und die „Hamburger Morgenpost“. (dpa/abendblatt.de)