Langzeitarbeitslose werden auf dem Arbeitsmarkt schneller vermittelt. Doch Alleinerziehende werden oft durch die Arbeitszeiten abgeschreckt.
Nürnberg. Die gute Konjunktur verbessert die Chancen für arbeitslose Alleinerziehende auf einen Arbeitsplatz. Im Juli seien im Vorjahresvergleich 11.000 Alleinerziehende weniger auf der Suche nach einem Job gewesen, teilte die Bundesagentur für Arbeit mit. Insgesamt zählte die Agentur im Juli 254.000 arbeitslose Alleinerziehende. Der Rückgang um 4,2 Prozent sei damit stärker als bei den Hartz-IV-Leistungsempfängern insgesamt.
Insbesondere die Zahl der langzeitarbeitslosen Alleinerziehenden nahm den Angaben zufolge mit 8,1 Prozent deutlich ab. „Wir sind heute in den Jobcentern bei der Beratung und Unterstützung von Alleinerziehenden deutlich besser aufgestellt als in der Startphase“, sagte Heinrich Alt, Vorstandsmitglied der Bundesagentur für Arbeit.
Zugleich unterstrich Alt: „Wir lassen bei den Alleinerziehenden noch zu viele Potenziale brach liegen, weil die Rahmenbedingungen nicht passen.“ Über 60 Prozent der arbeitslosen Alleinerziehenden kommen aus dem Handel, dem Hotel- und Gaststättengewerbe oder der Pflegebranche. „Wir kennen alle die Arbeitszeiten in diesen Berufen.“
Insgesamt 621.000 Alleinerziehende beziehen derzeit Hartz-IV-Leistungen. Darunter sind rund 367.000 alleinerziehende Frauen und Männer, die Kinder unter drei Jahren betreuen oder Angehörige pflegen. (epd)