Der Mann soll Verbindungen zum Netzwerk al-Qaida haben. Die Terrorverdächtigen in Kundus trugen Burkas als Tarnung.
Kabul. Ein als Frau verkleideter Anführer einer Terrorgruppe mit Verbindungen zu al-Qaida ist nach Angaben der Nato im Norden Afghanistans festgenommen worden. Der Leiter der Islamischen Bewegung Usbekistans sowie zwei seiner Kameraden wurden demnach in der Nacht zum Dienstag bei einer Operation in der Provinz Kundus aufgegriffen. Die Männer, deren Namen nicht genannt wurden, trugen den Angaben zufolge Ganzkörperschleier, sogenannte Burkas. In den vergangenen zwei Monaten seien etliche Extremisten festgenommen worden, die sich als Frauen verkleidet hätten, um sich vor den Sicherheitskräften zu verbergen, hieß es weiter.
Der designierte Isaf-Kommandeur John Allen unterstützt derweil den Umfang und den Zeitplan des von US-Präsident Barack Obama angekündigten Truppenabzugs aus Afghanistan. Der bis September 2012 geplante Abzug von 30.000 Soldaten werde die afghanische Führung davon überzeugen, dass sie die Zahl ihrer eigenen Sicherheitskräfte daraufhin erhöhen müsse, erklärte Allen. Eine besondere Herausforderung für die USA bestehe jedoch darin, den Wegfall Hunderter Ausbilder und Hilfsteams zu kompensieren, sagte er.
Andere militärische Führer wie der amtierende Isaf-Kommandeur und US-General David Petraeus haben erklärt, Obamas Pläne für einen Truppenabzug seien riskanter und aggressiver, als es ihnen lieb sei. Generalleutnant Allen wurde Ende April zum neuen Isaf-Kommandeur ernannt. Seine jüngsten Äußerungen stammen aus einem Fragebogen, den er für sein an diesem Dienstag anberaumtes Nominierungsverfahren ausfüllte. Der Fragebogen lag der Nachrichtenagentur AP vor. (dapd)