Keine Entwarnung in absehbarer Zeit. Interpol veröffentlicht Steckbriefe von 47 Terrorverdächtigen und mutmaßlichen Al-Qaida-Mitgliedern.
Köln/Lyon. Knapp zwei Monate nach seiner öffentlichen Terrorwarnung will Bundesinnenminister Thomas de Maizière (CDU) noch keine Entwarnung geben. Ob ein Anschlag wegen der öffentlichen Präsenz und der guten Arbeit der Sicherheitsbehörden ausgeblieben sei, später stattfinde oder nie geplant gewesen sei, werde man mit letzter Sicherheit nie erfahren können, sagte er im Deutschlandfunk.
Damals wie heute gebe es aber ernst zu nehmende Hinweise, die sauber abgearbeitet werden. „Eine Entwarnung wird es in absehbarer Zeit nicht geben“, sagte der Minister. Ein Zurückfahren der Präsenz von Polizisten werde es geben, wenn er dies für richtig halte. Heute sei dies noch nicht der Fall, sagte der Minister.
De Maizière hatte am 17. November vor einem Anschlag in Deutschland für Ende November gewarnt, als Folge waren Sicherheitsvorkehrungen deutlich verschärft und die Bevölkerung zu erhöhter Wachsamkeit aufgerufen worden. Der Minister dankte im Deutschlandfunk der Bevölkerung für ihre „gelassene Wachsamkeit“. Gleichzeitig bedankte er sich für die Zustimmung für sein Agieren in allen politischen Lagern und die Arbeit der Sicherheitsbehörden.
Derweil hat die internationale Polizeiorganisation Interpol Steckbriefe von 47 Terrorverdächtigen veröffentlicht. Die gesuchten Männer sollen nach Erkenntnissen saudi-arabischer Sicherheitsbehörden dem islamistischen Al-Qaida-Netzwerk angehören. Sie stellten weltweit eine Sicherheitsgefahr dar, teilte Interpol-Generalsekretär Ronald K. Noble mit. Die Steckbriefe wurden in Form von sogenannten Red Notices veröffentlicht. Mit ihnen informiert Interpol seine 188 Mitgliedsstaaten über mit Haftbefehl gesuchte Straftäter.