Das Paar wurde in der Charité gegen eine Vergiftung mit Quecksilber behandelt. Der Fall ruft Erinnerungen an den Polonium-Mord wach.
Berlin. Dieser mysteriöse Fall erinnert an den Tod des früheren KGB-Agenten Alexander Litwinenko vor vier Jahren in London: Die Berliner Staatsanwaltschaft untersucht derzeit, ob ein russisches Dissidentenehepaar gezielt mit Quecksilber vergiftet worden ist. In dem Fall seien Ermittlungen wegen Verdachts der gefährlichen Körperverletzung durch Vergiftung eingeleitet worden, teilte eine Sprecherin mit.
Nach einem Bericht des Nachrichtenmagazins „Focus“ hatten Ärzte des Berliner Krankenhauses Charité Anfang November sehr hohe Quecksilberwerte im Blut des Ehepaares nachgewiesen. Bei einer Vergiftung mit dem toxischen Schwermetall kann es unter anderem zu Nierenschäden, Sprach- und Sensibilitätsstörungen kommen. Die Ermittlungen werden in einem Fachreferat für Straftaten mit politischem Hintergrund geführt. Laut „Focus“ gelten die russischen Journalisten seit Jahren als scharfe Kritiker der Moskauer Regierung.
Der Mord an Alexander Litwinenko wurde mit Polonium ausgeführt. Spuren des Giftes wurden auch in Hamburg gefunden , wo ein Verdächtiger namens Dmitri Kowtun gelebt hatte. Er hat mehrfach seine Beteiligung am Attentat auf Litwinenko bestritten. Verdächtigt wurde auch Andrej Lugowoi, ein Mitglied des russischen Parlaments. Endgültig geklärt wurde der Fall nie.