Das Stockholm International Peace Research Institute (SIPRI) teilte mit, dass der Waffenimport in Syrien fast um das sechsfache gestiegen sei.
Stockholm. Syrien hat in den Jahren 2007 bis 2011 fast sechs Mal so viele Waffen importiert wie in den fünf Jahren zuvor. Das teilte das Stockholm International Peace Research Institute (SIPRI) am Montag in seinem Bericht über den weltweiten Waffenhandel mit. 72 Prozent der syrischen Waffen kämen aus Russland, das die syrische Regierung trotz des amerikanischen und europäischen Waffenembargos weiter mit Waffen beliefere, hieß es in dem Bericht . Einzelheiten zur Entwicklung der Waffenlieferungen nach Beginn des Aufstandes in Syrien im März 2011 nannte das Institut nicht.
Unter anderem versorgte Moskau das Regime in Damaskus von 2007 bis 2011 mit Flugabwehrsystemen und Seezielflugkörpern, die für die Streitkräfte des Landes keinen unmittelbaren Nutzen im Kampf gegen die Rebellen haben. Allerdings hätten sie die Möglichkeiten Syriens erhöht, sich gegen eine militärische Intervention von außen zur Wehr zu setzen, sagte der SIPRI-Forscher Pieter Wezeman.
Syrien hat noch ausstehende Bestellungen von 25 russischen MIG-29-Kampfflugzeugen. Ende 2011 unterzeichnete es zudem ein Abkommen über die Lieferung von 36 Yak-130-Leichtkampfflugzeugen mit Russland. Allerdings sei unklar, wann diese geliefert werden sollten und ob Syrien überhaupt dafür bezahlen könne, sagte Wezeman. „Sollten die Kampfflugzeuge allerdings geliefert werden, würden sie die militärischen Möglichkeiten Syriens zum Angriff auf Positionen der Rebellen erhöhen, wenn sich der Konflikt ähnlich wie jener in Libyen entwickelt.“
Weltweit erhöhte sich das Volumen der Rüstungsgeschäfte von 2007 bis 2011 um 24 Prozent. Größter Waffenexporteur sind nach wie vor die USA, gefolgt von Russland. Deutschland liegt auf Platz drei. Syrien stieg mit seinem Zuwachs von 580 Prozent vom 68. auf den 33. Platz der größten Waffenimporteure. Neben Russland lieferten auch Weißrussland und der Iran Waffen an Syrien. (abendblatt.de/dapd)