Anhänger einer radikalen muslimischen Sekte haben in Nigeria ein Gemeindehaus angegriffen und mindestens 20 Menschen getötet.
Maiduguri/Nigeria. Es nimmt kein Ende: In Nigeria hat eine radikalislamische Sekte weiter Christen im Visier. Beim Angriff auf ein Gemeindehaus im Nordosten Nigerias am Freitag haben Islamisten mindestens 20 Menschen getötet. Weitere 15 Menschen wurden bei dem Anschlag verletzt. Christliche Händler vom Volk der Igbo waren nach Polizeiangaben vor der Eröffnung ihrer Geschäfte in Mubi im Staat Adamawa zu einem Treffen zusammengekommen, als Bewaffnete das Feuer eröffneten. Dabei hätten die Angreifer laut Augenzeugen "Gott ist groß“ gerufen.
Boko Haram, eine radikalislamische Sekte, bekannte sich zu dem Angriff sowie zu einem weiteren Anschlag auf eine Kirche am Tag zuvor. "Wir wollen der Regierung von Nigeria zeigen, dass wir unsere Taktik jederzeit ändern können“, teilte ein Sprecher, der sich Abul-Qaqa nannte, der Tageszeitung "The Daily Trust“ mit. Zuvor hatte Boko Haram angekündigt, im überwiegend muslimischen Norden Nigerias gezielt Christen anzugreifen.
Sechs Tote bei Angriff auf Kirche in Gombe
Schon am Donnerstagabend waren in der Stadt Gombe mindestens sechs Menschen bei einem Angriff auf eine Kirche getötet worden. Boko Haram hatte sich zuletzt zu Bombenanschlägen auf mehrere Kirchen mit mindestens 42 Toten am Weihnachtstag bekannt.
Nach der Anschlagsserie verhängte Präsident Goodluck Jonathan am Silvestertag den Ausnahmezustand über Teile des Landes. Gombe gehörte jedoch nicht zu dieser Region. Am Freitag bestätigte die Polizei, dass sich Sicherheitskräfte in der Ortschaft Potiskum im Staat Yobe Gefechte mit mutmaßlichen Anhängern von Boko Haram geliefert hätten. Die Kämpfe dauerten den Angaben zufolge am Abend weiter an.
Boko Haram soll im vergangenen Jahr für mindestens 510 Morde verantwortlich gewesen sein. Die Islamisten kämpfen im Norden des Landes für die Einführung des islamischen Rechtssystems Scharia.