Der Iran treibt sein umstrittenes Atomprogramm voran. Er will zwei neue Anlagen zur Urananreicherung bauen. Weitere sind geplant.
Der Iran hat angekündigt, zwei weitere Anlagen zur Anreicherung von Uran zu bauen. Der Baubeginn werde für das kommende iranische Jahr angepeilt, das am 21. März beginnt, sagte der Chef der iranischen Atomenergiebehörde, Ali Akbar Salehi, der amtlichen Nachrichtenagentur Isna. Der Bau erfolge auf Anweisung von Präsident Mahmud Ahmadinedschad, erklärte Salehi. Die neuen Anlagen sollen demnach im Gebirge versteckt errichtet werden, „um vor jeglichem Angriff geschützt zu sein“. Nach den Worten Salehis ist derzeit der Bau von insgesamt zehn neuen Anreicherungsanlagen geplant. Für fünf von ihnen seien bereits Standorte gefunden. Längerfristig seien 20 Anlagen vorgesehen.
Der UN-Sicherheitsrat hatte in den vergangenen Jahren bereits drei Mal Sanktionen gegen den Iran verhängt, weil Teheran sich der Aufforderung zum Stopp der Urananreicherung widersetzte. Die USA und ihre Verbündeten verdächtigen den Iran, unter dem Deckmantel der zivilen Nutzung der Nuklearenergie an der Entwicklung von Atomwaffen zu arbeiten. Teheran versichert, sein Atomprogramm diene allein zivilen Zwecken. Am vergangenen Donnerstag wurde ein Bericht der Internationalen Atomenergiebehörde (IAEA) bekannt, wonach der Iran bereits an einer Atomwaffe arbeiten könnte. Teheran bestritt dies erneut.
Bislang verfügt der Iran in Natans südöstlich von Teheran über eine unterirdische Fabrik zur Anreicherung von Uran. Dort sind insgesamt 8500 Gaszentrifugen installiert. In einer Produktionslinie wird dort Uran auf 3,5 Prozent angereichert, seit Februar nach iranischen Angaben in einer zweiten Produktionslinie auch auf 20 Prozent. Für den Bau einer Atombombe müsste Uran auf 80 und mehr Prozent angereichert werden.