Die Bundeswehr soll mehr „Präsenz in der Fläche“ zeigen. Es handle sich hierbei um einen eigenen deutschen Ansatz.
Berlin. Bundesverteidigungsminister Karl-Theodor zu Guttenberg (CSU) hat Änderungen bei der Strategie der Bundeswehr in Afghanistan angekündigt. Der „Frankfurter Allgemeinen Zeitung“ (Montagsausgabe), sagte er, die Soldaten sollten mehr „Präsenz in der Fläche“ zeigen – „nicht um offensiv zu kämpfen, sondern um Ausbildung für die afghanische Armee und Polizei und Schutz für die afghanische Bevölkerung miteinander in Einklang zu bringen“.
Guttenberg sagte, es handle sich um einen eigenen deutschen Ansatz, nicht um eine genaue Übernahme des US-Konzepts namens „Partnering“. Dabei patrouillieren, kämpfen und leben die internationalen Truppen der Zeitung zufolge außerhalb gesicherter Feldlager Seite an Seite mit afghanischen Sicherheitskräften, was erhebliche Gefahren berge.
Der Schutz der Bevölkerung sei das Hauptziel beim deutschen Vorgehen, sagte der Verteidigungsminister. „Das geht nur, wenn man das an den Orten macht, wo man auch Kontakt zur Bevölkerung hat. Das war in Teilen Afghanistans schon ein Erfolgsmodell und bedeutet nicht automatisch mehr Risiko für die Soldaten.“ Wer das Lager nur für Patrouillenfahrten verlasse, könne „berechenbar noch mehr zum Ziel werden“.
Guttenberg fügte hinzu, er wolle noch vor der internationalen Afghanistan-Konferenz kommende Woche in London „eine konkrete Zahl für eine mögliche Aufstockung des deutschen Truppenanteils“ vorstellen. Eine solche Aufstockung stehe allerdings unter dem Vorbehalt der Ergebnisse der Londoner Konferenz.