Insgesamt zehn Millionen Euro soll dem Welternährungsprogramm zugutekommen. Zudem wurden 17,9 Millionen Euro bei einer Gala gesammelt.

Frankfurt/Main. Die Bundesregierung stockt ihre Hilfe nach dem Erdbeben in Haiti um 2,5 Millionen Euro auf und will Bürgern das Spenden erleichtern. Mit einem Verfahren wie nach dem Tsunami 2004/2005 soll es einfacher werden, Spenden an anerkennte Hilfsorganisationen steuerlich abzusetzen, wie Kanzlerin Angela Merkel am Dienstagabend in einer Spendengala von ZDF und „Bild“-Zeitung ankündigte. Bei der Veranstaltung wurden 17,9 Millionen Euro gesammelt.

Merkel sagte zu dem vereinfachten Spendenverfahren, Finanzminister Wolfgang Schäuble sei bereits mit seinen Länderkollegen im Gespräch. Als Spendennachweis für die steuerliche Abzugsfähigkeit werde dann ein Bareinzahlungsbeleg oder ein Kontoauszug genügen - unabhängig vom Spendenbetrag.


Noch elf Deutsche vermisst

Die CDU-Politikerin kündigte zudem an, dass die Regierung ihre Hilfe für Haiti von 7,5 Millionen um 2,5 Millionen aufstockt. Das Geld soll dem UN-Welternährungsprogramm zugutekommen. Merkel verwies zudem auf die Hilfe der Europäischen Union. Die Bundesregierung fühle sich auf lange Sicht für Haiti verantwortlich und werde mit der Weltgemeinschaft den Wiederaufbau gestalten.

Die Zahl der vermissten Deutschen in Haiti erhöhte sich unterdessen auf elf. Wie Merkel per Schaltkonferenz sagte, gibt es bislang einen toten Bundesbürger zu beklagen. Tagsüber wurde die Zahl der Vermissten am Dienstag mit acht angegeben. Auch das Auswärtige Amt bestätigte am Abend die neue Zahl.

Die vom ZDF übertragene Gala wurde von Steffen Seibert und Thomas Gottschalk moderiert. Viele Prominente nahmen die Anrufe von Spendenwilligen entgegen.