Bei einem Anschlag auf US-Truppen in Kabul sind mehrere Menschen verletzt worden. Die Taliban haben sich zu der Tat bekannt.
Kabul. Kurz nach der Abreise von Verteidigungsminister Karl-Theodor zu Guttenberg hat ein Selbstmordattentäter in der afghanischen Hauptstadt Kabul mehrere Menschen verletzt. Der Täter habe seinen in einem Auto versteckten Sprengsatz auf einer Straße rund 100 Meter vor Camp Phoenix, einem wichtigen Lager der westlichen Truppen, gezündet, teilte die Polizei am Freitag mit. Mehrere Zivilfahrzeuge seien zerstört worden. Drei Afghanen und etwa vier Ausländer wurden verwundet, wie es weiter hieß. US-Soldaten sperrten den Tatort mit gepanzerten Fahrzeugen ab. Ein Sprecher der US- und Nato-geführten Truppen bestätigte eine Explosion, nannte aber keine Einzelheiten. Guttenberg war kurz zuvor aus Kabul zu einem Truppenbesuch nach Kundus abgereist.
„Wir haben gerade gefrühstückt, als wir eine gewaltige Explosion hörten“, sagte der Mitarbeiter einer benachbarten Tankstelle, Abdul Dschamil. Alle Fensterscheiben seien von der Wucht der Explosion zerstört worden. Er ging von mehreren Todesopfern aus. Extremisten hatten in den vergangenen Wochen zahlreiche Anschläge in der Hauptstadt verübt. Die Gewalt in Afghanistan befindet sich derzeit auf dem höchsten Stand seit dem Einmarsch der internationalen Truppen vor rund acht Jahren.
Zu dem Anschlag bekannten sich die Taliban. Ihr Sprecher Sabiullah Mudschahid sagte, ein Selbstmordattentäter habe einen internationalen Militärkonvoi angegriffen.