Linken-Chef Oskar Lafontaine greift Bundeskanzlerin Angela Merkel persönlich wegen ihrer DDR-Vergangenheit an.
Hamburg. Der Parteivorsitzende der Linken, Oskar Lafontaine, hat Bundeskanzlerin Angela Merkel (CDU) wegen ihrer Vergangenheit in der DDR angegriffen. „Die Kanzlerin war früher eine hervorgehobene FDJ-Funktionärin für Agitation und Propaganda. Sie gehörte zur Kampfreserve der SED“, sagte Lafontaine dem Hamburger Abendblatt (Sonnabend-Ausgabe!) im Rahmen der Abendblatt-Reihe „Klassenfahrt zu …“. Das Interview war von Abiturienten der Gesamtschule Harburg geführt worden.
„Frau Merkel hatte besondere Vorteile in der DDR, die andere nicht hatten", fügte Lafontaine hinzu. "Sie war an einer Akademie, an der man nur studieren durfte, wenn man linientreu war. Sie durfte auch im Ausland studieren, konnte in die Bundesrepublik reisen.“ Daher kritisiere er, dass „die CDU mit dem Finger auf andere zeigt“, sagte Lafontaine. „Denn es zeigen viele Finger auf sie zurück.“ Die Debatte über die DDR-Vergangenheit verlaufe „heuchlerisch, weil sich CDU und FDP jeweils zwei SED-Blockparteien einverleibt haben und so tun, als wäre das alles nicht gewesen“.