Berlin. Die Abenteuer der Disney-Prinzessinnen haben ihre Folgen. Das hat nun eine Studie herausgefunden. Was sich daraus lernen lässt.

Und sie lebten glücklich bis an ihr Lebensende? Wohl kaum. Die märchenhaften Geschichten der Disney-Prinzessinnen mögen traumhaft klingen, doch die Realität dürfte anders aussehen. Das zeigt ein Team von Forscherinnen und Forschern um die junge Doktorandin Sanne van Dijk von der niederländischen Universität Twente. In ihrem „Prinzessinnen-Bericht“, veröffentlicht im renommierten „British Medical Journal“, untersuchten sie die körperlichen Leiden der Kindheitshelden vieler Zuschauer.

Laut dem Bericht ist es um Dornröschen besonders schlecht bestellt. Der 100-jährige Schlaf hatte mit einem erhöhten Risiko für Schlaganfälle, Muskelschwund, Druckgeschwüren, Übergewicht und Diabetes besonders schwere Tücken. Die Beschwerden kann auch der Kuss eines Prinzen nicht mehr lindern. Auch die wunderbare Haarpracht der Prinzessin Rapunzel bringt gesundheitliche Probleme mit sich. Der lange Zopf sieht zwar schön aus, löst aber sehr wahrscheinlich Hautjucken und starke Kopfschmerzen aus. Von den psychischen Folgen der Vereinsamung im Turm ganz zu Schweigen.

Wer denkt, dass hier die Märchenwelt durch medizinische Analysen nun auch noch entzaubert werden soll, liegt falsch: Es handelt sich dabei nur um einen Spaß-Beitrag, den das medizinische Fachmagazin zu Weihnachten in alter Tradition veröffentlicht. Neben der Analyse der Arbeitskleidung von „Barbie“ waren in Vorjahren unter anderem auch schon Studien zur Intelligenz von Neurochirurgen und Studien zum Zusammenhang zwischen Geschlecht und Dummheit dabei.

Depression und Herz-Kreislauf-Erkrankungen: Die Schattenseiten der Märchenwelt

Die Studie nimmt keine Disney-Prinzessin aus – alle werden unter die Lupe genommen. So zeigt die Analyse, dass selbst Cinderella mit erstaunlich aktuellen Belastungen zu kämpfen hatte. Der Glitzer der vermeintlich „guten Fee“ bestand vermutlich aus Mikroplastik, das mit Aluminium beschichtet war. Außerdem könnte der Aschestaub langfristig chronische Lungenprobleme verursacht haben.

Auch die psychischen Herausforderungen im Leben einiger Disney-Heldinnen wurden beleuchtet. Obwohl sie aufgrund ihrer außergewöhnlichen Schönheit oft bewundert werden, zeigt ein genauerer Blick, dass ihr Leben alles andere als beneidenswert ist. Van Dijk rät ihnen daher zu psychotherapeutischer Unterstützung, Achtsamkeitstraining und einem stärkeren Schutz vor Infektionen sowie schädlichen Partikeln.

Mushu, der angebliche Glücksdrache, kann der Prinzessin Mulan auch nicht bei dem Druck ihrer Familie helfen. Seine flapsigen Kommentare werden laut Studie dabei eher kontraproduktiv wahrgenommen. Ebenso wenig kann der singende Flaschengeist in Aladdin Prinzessin Jasmin dabei helfen, ihr Demenzrisiko zu verringern. Dieses wird, ähnlich wie bei Schneewittchen, auf soziale Isolation zurückgeführt und könnte mit Depressionen sowie einem geschwächten Immunsystem einhergehen. Schneewittchen schafft es immerhin, ihr durch den Stress mit der Königin erhöhtes Risiko für Herz-Kreislauf-Erkrankungen durch die Unterstützung der sieben Zwerge zu senken.

Humorvolle Analyse zeigt: Jedes Leben hält Herausforderungen bereit

Und die Moral von der Geschichte? Keine Probleme gibt es nicht. Auch Prinzessinnen tragen ihre Lasten – seien es körperliche Beschwerden, psychische Belastungen oder unvorhergesehene Nebenwirkungen ihrer fantastischen Abenteuer. Am Ende zeigt die humorvolle Analyse: Egal ob reich, schön oder märchenhaft, das Leben hält für jeden seine Herausforderungen bereit. Vielleicht liegt das wahre Glück nicht im perfekten Märchen, sondern im Umgang mit den kleinen und großen Hürden des Alltags.

Auch interessant