Berlin. Eine Puppe mit Sehbehinderung? Die fehlte im Spielzeugregal. Mattel bringt nun eine blinde Barbie heraus und reagiert damit auf Kritik.

Extrem schlank, Wespentaille und üppige Oberweite: So sieht Barbie standardmäßig seit 65 Jahren aus. Und genau das wird seit einigen Jahren beanstandet. Die Puppe verkörpere Kindern ein unrealistisches Schönheitsideal, heißt es unter anderem. Seit einiger Zeit reagiert Spielzeug-Hersteller Mattel auf die Kritik und bringt integrative Barbies auf den Markt, die einen breiteren Ausschnitt der Gesellschaft abbilden sollen.

Ein neues Modell wurde nun im Rahmen von Mattels Diversitäts-Offensive angekündigt: eine blinde Barbie. Die neue Puppe mit Sehbehinderung trägt eine Sonnenbrille und hält einen Weißen Langstock in der Hand, wie das Unternehmen mit Sitz in Kalifornien mitteilte. Dabei handelt es sich um einen Blindenstock, der sehbehinderte Menschen unterstützt, sicher und selbstständig mobil zu sein. Zudem sei die Verpackung mit Brailleschrift als Blindenschrift versehen.

Barbie mit Sehbehinderung: Die Puppe hat einen Blindenstock und trägt eine Sonnenbrille.
Barbie mit Sehbehinderung: Die Puppe hat einen Blindenstock und trägt eine Sonnenbrille. © DPA Images | Mattel

Blinde Barbie auf dem Markt – Behindertenaktivistin lobt neue Puppe

Die Puppe sei auch durch Vertreter von Blindenverbänden mitentwickelt worden, heißt es. Was sich Mattel von der blinden Barbie erhofft? „Durch diese neuen Puppen können noch mehr Kinder eine Barbie finden, die sie selbst repräsentiert, und mit ihr ihre eigenen Geschichten erzählen.“

Auch interessant

Darüber freut sich auch Lucy Edwards. Die britische Journalistin ist selbst blind und setzt sich für die Rechte von Behinderten ein „Für mich ist das ein weiterer Schritt auf dem Weg, dass wir endlich eine Welt schaffen, die dazu gemacht ist, dass blinde, junge Menschen sich entfalten können“, sagte Edwards der Nachrichtenagentur PA.

Es ist nicht die erste Puppe von Mattel, die von der scheinbar makellosen und perfekten Barbie abweicht. Der Spielzeug-Hersteller produzierte zum Beispiel Barbies, die verschiedene Berufe verkörpert, darunter Ärztinnen und Regisseurinnen. Außerdem gibt es Barbies im Rollstuhl oder mit Down-Syndrom.