Landkreis Harburg. Betrüger wollen Ausflüglern bei Hamburg Geld abnehmen. Sie wurden mehrfach im Kreis Harburg angetroffen. So erkennen Sie die Masche.
Herbstspaziergang in der Lüneburger Heide geplant? Dann ist aktuell besondere Vorsicht geboten: Der Landkreis Harburg warnt vor Betrügern, die durch das Naturschutzgebiet ziehen – und sich mit böser Absicht als Ranger ausgeben. Nach Angaben des Landkreises sind zwei Personen den angeblichen Landschaftswächtern bereits begegnet. Die Fälle ereigneten sich Mitte Oktober im Büsenbachtal und der Weseler Heide.
Das Muster ist ähnlich: Beide Male gerieten Halter von frei laufenden Hunden ins Visier der Unbekannten. Letztere hätten sich unrechtmäßig als Ranger vorgestellt und anschließend zur Zahlung von Bußgeldern aufgefordert. Aber: „Mit der Landschaftswacht des Landkreises hat das nichts zu tun“, warnt Niels Vollmers von der Abteilung Umwelt.
Achtung! Betrug in der Lüneburger Heide – echte Ranger kassieren nicht
Tatsächlich ist es im Naturschutzgebiet Lüneburger Heide verboten, Vierbeiner frei laufen zu lassen. Vollmers betont jedoch: „Unsere vier Rangerinnen und Ranger sprechen Menschen zwar an, sie werden aber niemals direkt vor Ort Bußgelder in bar kassieren.“ Bei gravierenden Verstößen gegen das Naturschutzrecht würden schriftliche Zahlungsaufforderungen versandt. Ein zentraler Unterschied zwischen rechtmäßigen und betrügerischen Rangern, die es auf schnelles Geld abgesehen haben.
Wer sich vor Abzocke schützen möchte, der orientiert sich am besten an der äußeren Erscheinung der Ranger. Landkreis: „Die vier Rangerinnen und Ranger des Landkreises Astrid Seidler, Carina Peters, Florian Baier und Andreas Maron sind an ihrer blauen Dienstkleidung – mit Landkreis-Logo und Landkreis-Schriftzug – erkennbar.“ Außerdem können sich die Bediensteten vor Ort ausweisen, ergänzt Vollmers. „Wer von den Betrügerinnen oder Betrügern angesprochen wird, sollte die Polizei rufen.“
Ranger im Landkreis Harburg: Für Naturschutz, gegen Ignoranz
Aufgabe der seit knapp einem Jahr bestehenden Landschaftswacht ist es, „eine Stimme für den Naturschutz zu sein und die Menschen zu sensibilisieren“. Denn um Schönheit und Artenvielfalt der Naturschutzgebiete zu bewahren, gibt es Regeln: Hunde anleinen, Wege nicht verlassen, Abfälle mitnehmen, kein Feuer machen, nicht zelten oder Pflanzen pflücken. Darauf müssen die Ranger achten – stets unter dem Ziel der Kommunikation und Aufklärung. Reicht aber das persönliche Gespräch bei Regelverletzungen nicht aus, können Ranger Personalien aufnehmen oder Ordnungswidrigkeitsverfahren einleiten.
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Anzutreffen sind sie fast immer und fast überall. Die Ranger des Landkreises patrouillieren in den Natur- und Landschaftsschutzgebieten rund um Heide und Elbe: im Büchsenbachtal, in der Elbniederung und an der Tideelbe, ebenso wie in der Unteren Seeveniederung, am Brunsberg, entlang der Este, Seeve und Luhe sowie in der Wulmstorfer Heide. Und das zu den unterschiedlichsten Zeiten, so der Landkreis. „Eben immer dann, wenn auch mit vielen Menschen zu rechnen ist.“