Hamburg. Fahren unter Drogen, illegales Glücksspiel: Polizei und Zoll haben bei gemeinsamer länderübergreifender Aktion zahlreiche Straftaten aufgedeckt.

Dieser Einsatz sollte reisenden Kriminellen das Leben schwer machen und illegale Geschäfte aus dem Dunkelfeld holen. Am Donnerstag (26. September) kontrollierten von 15 bis 21 Uhr rund 120 Polizisten und der Zoll in einem länderübergreifenden Einsatz an drei Kontrollstellen den Verkehr entlang der B73 zwischen Hausbruch und Buxtehude. Zeitgleich gingen Beamte von Zoll, Polizei, Finanzbehörden, Ordnungsämtern, der Bezirksämter und anderen Behörden gegen Betriebe vor, die häufig bereits in der Vergangenheit für negative Schlagzeilen sorgten.

Um Donnerstagnachmittag gegen 15 Uhr wurden auf dem ehemaligen Aldi-Parkplatz in Hausbruch und auf dem Aldi-Parkplatz in Neu Wulmstorf zwei Kontrollstellen errichtet. Jeweils rund 30 Beamte aus Neugraben und dem Landkreis Harburg kontrollierten gemeinsam mit Beamten der jeweiligen Bereitschaftspolizei aus Hamburg und Lüneburg den fließenden Verkehr an der B73. In Ovelgönne richtet der Zoll eine weitere Kontrolle ein.

Polizei Hamburg und Polizeidirektion Lüneburg haben Kooperationsvereinbarung

Das Besondere: Die Beamten aus dem Süden Hamburgs und den Landkreisen Harburg und Stade arbeiten zusammen. Und so liegen beispielsweise an der Kontrollstelle in Hausbruch die Autoposer-Experten aus dem Landkreis Harburg mit ihren Hamburger Kollegen gemeinsam unter den Autos, um illegale Umbauten zu erkennen.

Soko Autoposer aus Hamburg und Niedersachsen tauschen Erfahrungen aus. Gemeinsame Verkehrskontrolle der Polizei Hamburg und Niedersachsen.
Soko Autoposer aus Hamburg und Niedersachsen tauschen Erfahrungen aus. Experten können direkt erkennen, wenn ein Auto getuned ist. © LENTHE-MEDIEN | LENTHE-MEDIEN

„Seit 2019 gibt es eine abgeschlossene Kooperationsvereinbarung zwischen der Polizei Hamburg und der Polizeidirektion Lüneburg, die den Austausch und die Zusammenarbeit zwischen den Nachbarrevieren regelt“, erklärt Neugrabens neue Revierleiterin Daniela Schönefeld die Zusammenarbeit, „aktuell läuft zudem eine gegenseitige Hospitation von Beamtinnen und Beamten aus Neugraben und der Polizeiinspektion Stade.“ Bereits jetzt sei es gelebte Praxis, dass sich die Beamten aus beiden Bundesländern in schwierigen Einsatzlagen mit Kräften unterstützen.

„Seit Jahrzehnten tauschen sich die Revierleitungen aus dem Süden Hamburg und den Landkreisen sowie der Polizeidirektion Lüneburg regelmäßig in Gesprächsrunden aus. Um so wichtiger ist es, dass auch Polizistinnen und Polizisten auf der Straße mal über den Tellerrand ihrer eigenen Arbeit schauen können und sehen, wie ihre Kollegen im ländlichen Raum oder eben der Stadt arbeiten“, begrüßt auch Peter Kasper, erster Polizeihauptkommissar und Leiter des Polizeikommissariats Seevetal die gemeinsame Herangehensweise.

Mega-Kontrolle: Zehn Strafanzeigen gestellt

An den Kontrollen des Verkehrs, aber auch der Betriebe sind auf Hamburger Seite Beamte aus den Kommissariaten in Harburg, Wilhelmsburg und Neugraben im Einsatz. Auf niedersächsischer Seite aus Seevetal, Buxtehude und Lüneburg. Dabei verfolgt man einen ganzheitlichen Ansatz.

Während bei dem Verbundeinsatz auf Hamburger Seite insgesamt 89 Fahrzeuge überprüft wurden und 92 Personen, waren es in Niedersachsen 112 Fahrzeuge und 143 Personen. Bei den Hamburger Verkehrskontrollen wurden in den sechs Stunden drei Fahrzeuge sichergestellt, zehn Strafanzeigen gefertigt, acht Ordnungswidrigkeiten festgestellt und 16 Mängelmeldungen geschrieben worden. In Niedersachsen wurden drei Strafanzeigen und 36 Ordnungswidrigkeiten im Straßenverkehr geahndet. Bei den Strafanzeigen in Stadt und Land standen die Fahrer der Kraftfahrzeuge in den meisten Fällen unter dem Einfluss von Alkohol und Drogen. Ein Fahrer unter Drogen war mit seinem Kind unterwegs. Die Mutter musste das Kind abholen, während der Vater zur Blutprobe mit aufs Revier musste.

Illegale Glücksspielautomaten bei großer Polizeiaktion sichergestellt

Während die Verkehrskontrollen liefen, durchsuchten weitere Beamte mit Polizeihunden und Behördenvertretern zahlreiche Gewerbebetriebe. Auf Hamburger Seite wurden insgesamt 8 Betriebe kontrolliert und dabei 11 illegale Glücksspielautomaten sichergestellt, sechs davon im Star Café in der Veringstraße in Wilhelmsburg. Hier gelang es die drei Automaten in dem Betrieb sicherzustellen, sowie drei nagelneue Automaten auf einem Hinterhof, die sich noch in einem Firmen-Transporter befanden und original verpackt waren. Sowohl in Wilhelmsburg als auch in Neugraben und in Neuwiedenthal wurden die Steuereinheiten aus den Geräten ausgebaut und gesichert.

Gemeinsamer Kontrolltag im Süden Hamburg und Polizeiinspektion Harburg und Stade
Im Star Café in Wilhelmsburg fanden Ermittler verschiedener Behörden sechs illegale Glücksspielautomaten. Sie wurden sichergestellt. © LENTHE-MEDIEN | LENTHE-MEDIEN

Wie die Gewerbekontrollen im Landkreis Harburg ausfielen, ist noch nicht bekannt. Im Laufe des Tages soll eine Bilanz der Polizeiinspektionen Harburg und Stade folgen.

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