Uelzen/Lüneburg. Autofahrer steuert Skoda mit Anhänger durch ganz Deutschland. Dabei baut er offenbar zahlreiche Unfälle. Erinnern kann er sich nicht.

Berauschte Rückreise nach Urlaub in Bayern: Dieser Wohnwagen-Camper aus Lüneburg wird seinen Führerschein für lange Zeit abgeben müssen. Rund 700 Kilometer war er am Sonntag durch Deutschland geschlingert. Unterwegs baute er offenbar zahlreiche Unfälle, an die er sich aber nicht mehr erinnern kann. Die Polizei ist auf der Suche nach Details angewiesen auf die Aussagen von Zeugen und Geschädigten.

Autofahrer meldeten der Polizei am Sonntag via Notruf, dass auf der Bundesstraße 191 bei Stoetze (Landkreis Uelzen) ein augenscheinlich Betrunkener mit seinem Wohnwagengespann unterwegs sei. Der 62 Jahre alte Fahrer hatte seinen Skoda samt Anhänger mehrfach in Schlangenlinien über die Bundesstraße manövriert. Als der Suff-Fahrer seinen Pkw auf der Bundesstraße stoppte, konnten andere Verkehrsteilnehmer in einem günstigen Moment den Pkw-Schlüssel abziehen und die Weiterfahrt des Mannes unterbinden.

2,69 Promille: Atemalkoholtest bestätigte Fahruntüchtigkeit des Lüneburgers

Eine parallel eintreffende Streifenwagenbesatzung stellte den 62 Jahre alten, stark alkoholisierten Lüneburger noch am Steuer seines Pkw fest. Ein Atemalkoholtest bestätigte mit 2,69 Promille die absolute Fahruntüchtigkeit des Mannes. Zudem zeigte er deutliche Ausfallerscheinungen. Der 62-Jährige gab an, am Sonntagvormittag mit dem Pkw und Wohnwagen aus dem Urlaub aus Bayern gekommen zu sein, konnte sich jedoch nicht mehr an alle Details erinnern.

Am Skoda sowie am Wohnwagen stellten die Beamten massive Schäden fest. „An allen Fahrzeugseiten“, wie die Polizei beschreibt. Bei den frischen Unfallspuren handelte es sich um, so die Polizei, „nicht unerhebliche Beschädigungen (u.a. Streifschäden, Lackanrieb, Beulen und Dellen).“ Außerdem waren die Reifen aufgerissen, so dass die Beamten davon ausgehen müssen, dass der Mann auf der Heimfahrt diverse Kollisionen verursacht haben muss.

Der Lüneburger selbst konnte sich immerhin erinnern, an einer Tankstelle gegen einen Automaten gefahren sein. Zeitlich oder räumlich eingrenzen konnte der 62-Jährige diesen Vorfall jedoch nicht.

Unfälle von Bayern bis Niedersachsen? Polizei ermittelt und sucht Geschädigte

Die Ermittlungen zu möglichen Verkehrsunfällen in den Nachmittags- und Abendstunden am Sonntag in der Region Uelzen, Lüchow-Dannenberg und Lüneburg dauern an. Parallel prüfen die Beamten auch, ob das Gespann auf der Urlaubsrückfahrt von Bayern nach Niedersachsen weitere Schäden verursacht hat. Hinweise nimmt die Polizei Uelzen, Telefon 0581/9300, entgegen.

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Die Sachschäden an Pkw und Wohnwagen beziffert die Polizei auf mehrere tausend Euro. Im Rahmen der eingeleiteten Strafverfahren wegen Straßenverkehrsgefährdung, Trunkenheit im Straßenverkehr und Verkehrsunfallflucht wurde der Führerschein des Campers sichergestellt. An Wohnwagenurlaub ist für ihn auf lange Sicht wohl nicht zu denken.