Landkreis Harburg. Erneut brannte ein geparktes Auto. Anwohner im beschaulichen Ort leben mittlerweile in Angst: Wer ist der unheimliche Serientäter?
Im beschaulichen Ort Ehestorf, nahe des Musumsdorfes am Kiekeberg und am Wildpark Schwarze Berge, bereitet eine Brandserie den Anwohnern große Sorgen. Mindestens sieben Taten hat es innerhalb weniger Wochen gegeben. In der Nacht zu Mittwoch um 0.30 Uhr ertönten erneut die Sirenen über Ehestorf.
Zeugin hatte Pkw-Brand auf einem Hinterhof der Ehestorfer Dorfstraße gemeldet
Eine Zeugin hatte aus ihrem Schlafzimmerfenster einen Pkw-Brand auf einem Hinterhof nahe der Ehestorfer Dorfstraße entdeckt und die Feuerwehr informiert. Obwohl der Brandort nur wenige Meter vom Feuerwehrhaus entfernt liegt, ist der Kleinwagen, ein Toyota, nicht zu retten. Mit Löschschaum hat die Feuerwehr den Fahrzeugbrand schnell unter Kontrolle. Die Polizei fahndet derweil nach dem Täter oder den Tätern, offenbar erneut ohne Feststellung.
In Ehestorf an der Hamburger Landesgrenze ist die Angst um den Feuerteufel spürbar. Mit dem Anrücken der Feuerwehr stehen zahlreiche Anwohner:innen auf der Straße. „Ich wollte gerade ins Bett gehen, als ich den Rauch bemerkte“, so die Zeugin die den Brand meldete, „während ich mit der Feuerwehr telefonierte wurde der Rauch immer dichter und schwärzer.“ Ein weiterer Anwohner steht mit seiner Tochter auf dem Arm vor der Tür. Die Sirenen haben die Nachtruhe des kleinen Mädchens jäh unterbrochen. „Das ist der siebte Brand innerhalb weniger Monate. Ich habe Angst um mein Auto, wenn es möglich ist, stelle ich es weit von Zuhause weg“, sagt er.
Begonnen habe alles mit einem Brand einer Mülltonne im Harburger Stadtweg
Begonnen habe alles mit einem Brand einer Mülltonne im Harburger Stadtweg. Danach haben seit April immer wieder Autos, sogar ein Carport und eine Gartenlaube gebrannt. „Wir haben Angst, um unsere Autos, wissen aber auch das die Polizei das Dorf regelmäßig bestreift“, sagt der Anwohner abschließend.
Die Polizei war auch am frühen Mittwochmorgen schnell mit Kriminalbeamten, Streifenwagen und einer Tatortgruppe zur Spurensicherung vor Ort. Ob die Polizei in diesem Fall tatbeteiligte Personen oder nennenswerte Spuren sichern konnte ist unklar.
Feuerwehr geht sicher von Brandstiftung aus
Dennoch scheint sicher, dass es sich auch in diesem Fall wieder um Brandstiftung handelt. „Zur Brandursache oder ob es Brandstiftung war, kann ich nichts sagen. Es ist Aufgabe der Polizei die Ursache zu ermitteln. Auffällig ist aber, das augenscheinlich die Brandentstehung wieder im vorderen Bereich des Fahrzeuges stattgefunden hat“, erklärt der stellvertretende Gemeindebrandmeister von Rosengarten Lars Otten auf Nachfrage.
Der Brand wurde von einer Zeugin in der Ehestorfer Dorfstraße gemeldet, der Brandort liegt indes in der versteckten Straße Achtern Hoagen. Die Polizei geht sicher von Brandstiftung aus, ein Zusammenhang mit anderen Taten wird geprüft, wie Sprecher Jan Krüger dem Abendblatt sagte.
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Die Polizei war vor der Feuerwehr bereits nach wenigen Minuten vor Ort und hatte eine erste Brandbekämpfung eingeleitet - erfolglos. Der Wagen brannte vollkommen aus, der Sachschaden beträgt ca. 10.000 Euro.
Die Polizei sucht Zeugen, die zwischen 0 Uhr und 0.30 Uhr verdächtige Personen oder Fahrzeuge gesehen haben könnten.