Drage/Hamburg. Ermittler untersuchten, ob der Fund zu einem vermissten Toten gehört. Jetzt steht das Alter des Knochens fest.

Nach dem Fund eines Kieferknochens am Elbstrand in Drage im Landkreis Harburg haben Untersuchungen ergeben, dass der Knochen rund 2800 Jahre alt ist. Er sei dem Archäologischen Museum Hamburg übergeben worden, teilte die Polizei am Freitag mit.

Mehrere Monate lang hatten die Ermittler untersucht, ob der Knochen einer unbekannten, männlichen Person möglicherweise zu einem vermissten Toten gehört. Bei einem DNA-Abgleich gab es jedoch keine Übereinstimmungen mit den Datenbanken des niedersächsischen Landeskriminalamtes. Badende in der Elbmarsch hatten den menschlichen Knochen Ende März zusammen mit mehreren Tierknochen entdeckt.

Menschlicher Knochenfund in Drage: Alter identifiziert

Erst im letzten Schritt wurde das Alter des Knochens analysiert. "Eine bei einem Forschungsinstitut für Archäometrie durchgeführte radiologische Untersuchung ergab, dass der Knochen ca. 2800 Jahre alt ist", teilte die Polizeinspektion Harburg am Freitag mit. Somit stamme er aus der jüngeren Bronzezeit. Das Archäologische Museum stufe den Knochen als "wissenschaftlich wertvoll" ein.

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Damit bleibt der Fall Drage, der viel Aufsehen erregte und auch Thema eines Abendblatt-Podcasts war, ungeklärt. Im Sommer 2015 waren eine Mutter (43) und ihre Tochter (12) spurlos verschwunden. Der Vater (41) wurde ertrunken in der Elbe gefunden. Die Polizei vermutet, dass der Mann seine Familie tötete und dann Suizid beging.