Drage. Bei den Personen handelt es sich um ein Ehepaar. Nach ersten Erkenntnissen hat sich in dem Haus ein Familiendrama ereignet.
In einem Einfamilienhaus am Elbdeich in Drage (Landkreis Harburg) hatte sich am Dienstag offenbar ein Familiendrama ereignet. Gegen 13.50 Uhr erhielt die Polizei die Meldung, dass in dem Haus an der Drennhäuser Straße die Leichen eines Mannes und einer Frau aufgefunden worden seien.
Wie die Polizeiinspektion Harburg noch am Abend mitteilte, hatten Angehörige die 56 Jahre alte Frau bei einem Termin erwartet. Nachdem sie dort nicht erschienen war, schaute ein Verwandter im Haus des Ehepaares nach und fand die Frau und ihren 57 Jahre alten Ehemann leblos vor.
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Kriseninterventionsteam im Einsatz
Rettungsdienst und Polizei stellten schließlich den Tod der Eheleute fest. Ein Kriseninterventionsteam kümmerte sich um den Angehörigen, der das Paar auffand.
Die Polizei hatte am Dienstag vor Ort mit der Spurensuche begonnen und parallel erste Befragungen durchgeführt. Die Spurenlage deutet darauf hin, dass der 57-Jährige seine Frau mit einem scharfen Gegenstand tödlich verletzte und sich anschließend selbst das Leben nahm. Hinweise auf die Beteiligung weiterer Personen gibt es derzeit nicht.
Im Umfeld werde ermittelt, um Hinweise auf die Motivlage zu finden, sagte Jan Krüger, Polizeisprecher im Landkreis Harburg, am Mittwoch.
Drage war schon einmal Schauplatz einer Familientragödie
In Drage an der Elbe hatte sich 2015 eines der rätselhaftesten Verbrechen im Norden abgespielt: das plötzliche Verschwinden der Familie Schulze. Vor fünfeinhalb Jahren – im Sommer 2015 – wurden Marco Schulze (damals 41), Sylvia Schulze (43) und Tochter Miriam (12) zuletzt lebend gesehen.
Die Leiche des Vaters wurde gut eine Woche nach Verschwinden der Familie gefunden. Marco Schulze hatte sich mit tödlicher Konsequenz an einen mehr als 20 Kilogramm schweren Betonklotz gegurtet, war von einer Brücke in die Elbe gesprungen und ertrunken.
Von Mutter und Tochter fehlt bis heute jede Spur.
Bei der zuständigen Polizeiinspektion Harburg geht man bislang davon aus, dass der Familienvater Frau und Tochter umgebracht hat. Es gingen immer noch Hinweise ein, die überprüft würden. Es gebe aber keinen neuen Stand, man ermittele auch nicht aktiv.