Winsen. Nach der Debatte über Verbot von FFP-2-Masken für Mitarbeiter im Winsener Verteilzentrum äußert sich Harburger Kreisverwaltung dazu.
„Wir sind seit Beginn der Corona-Pandemie vor etwa einem Jahr in einem engen Austausch mit dem Unternehmen Amazon“, erklärt Bernhard Frosdorfer als Pressesprecher des Landkreises Harburg am Montag auf Abendblatt-Anfrage. Denn die in Winsen ansässige Kreisverwaltung ist für die Einhaltung der Corona-Schutzmaßnamen im Logistikstandort des hier ansässigen Konzerns Amazon verantwortlich.
Ausgerechnet der war nun nach einem Corona-Ausbruch im Mai 2020 erneut in die Schlagzeilen geraten. Wieder Winsen, wieder Amazon und wieder ging es um den Coronaschutz der Mitarbeiter. Wie berichtet, hatte das Fernsehmagazin Panorama über das Verbot von FFP-2-Masken im Winsener Verteilzentrum berichtet. Das hatte Kritik ausgelöst. Ein Amazon-Sprecher bestätigte die Anweisung auch gegenüber dem Abendblatt. Allerdings gibt es auch keine gesetzliche Pflicht für Unternehmen.
Arbeitsschutz schreibt Pausen beim Tragen von FFP-2-Masken vor
Was es schon gibt, ist eine Arbeitsschutzrichtlinie, die Pausen beim Tragen von solchen Masken vorschreibt. Grund ist, dass der Träger durch sie schlechter atmen kann. Darauf weist auch Kreissprecher Frosdorfer noch einmal deutlich hin. Die Behörde könne es dem Arbeitgeber nicht vorschreiben.
Lesen Sie auch:
Allerdings sei die Behörde in sehr regelmäßigem Austausch über sämtliche Corona-Schutzmaßnahmen sowie das vom Unternehmen umgesetzte Hygienekonzept. Auch habe es viele Gespräche den Shuttle-Service vom Bahnhof zum Standort gegeben, den das Unternehmen selbst betreibt. Es gebe zahlreiche Beratungsgespräche, Mailverkehr und Vor-Orttermine, die protokolliert worden seien.
Seit Februar 2020 war Aufsichtsbehörde zu zahlreichen Kontrollen vor Ort
Die sehr kurzfristig angekündigten Kontrollen der Aufsichtsbehörde im Winsener Amazon-Zentrum seien engmaschig. Darauf deuten auch die Zahlen hin, die Frosdorfer nennt. So zählt er knapp 14 Kontrollen seit Februar 2020 zusammen, also fast monatlich. „Wir sind personell dafür gut genug ausgestattet“, so Frosdorfer auch mit Blick auf Kritik aus politischen Reihen, die Aufsichtsbehörden seien allgemein nicht in der Lage die Corona-Schutzmaßnahmen zu kontrollieren. Natürlich müsse man aber Schwerpunkte setzen, so Frosdorfer.
Der Fall Amazon war auch am Montag Thema im Kreistag. Die Grünen hatten eine Anfrage diesbezüglich gestellt und unter anderem nach den gesetzlichen Rahmenbedingungen gefragt.