Syke/Hamburg. Ein Unwetter wütet – und erneut geben Teile der Decke eines Nettos nach. Warum der Discounter in Syke besonders anfällig war.

Die betroffene Netto-Filiale im Landkreis Diepholz nimmt schon am Freitag nach dem Unwetter wieder den Betrieb auf. Am Mittwochabend, 7. August, hatte in Syke bei Bremen erneut ein Teil der Decke eines Netto-Discounters nachgegeben. Das Unwetter, das auch in Hamburg für über 900 Feuerwehreinsätze und den Ausruf eines Ausnahmezustands sorgte, traf auch den Netto-Markt.

Verletzt wurde diesmal niemand. Erst vor weniger als zwei Wochen war das Dach eines Netto-Marktes in Ratzeburg aus bisher ungeklärter Ursache eingestürzt. Das Rätsel, wie es zu dem Unglück kam, dürfte in diesem Fall deutlich einfacher zu lüften sein: „Das Dach war wegen der Erweiterungsarbeiten geöffnet“, sagte Lutz Budelmann, Pressesprecher der Kreisfeuerwehr im Landkreis Diepholz. Deshalb hätten die Wassermassen leicht in das Gebäude eindringen können.

Netto-Decke gibt bei Unwetter nach: Filiale geprüft und am Freitag wieder geöffnet

„Bei der genannten Filiale wird zurzeit ein Großumbau durchgeführt, wobei der neu angebaute Gebäudeteil vorübergehend durch eine Folie abgedeckt war“, sagte Christina Stylianou, Sprecherin von Netto. Diese Folie habe dem Starkregen nicht standgehalten.

„Das war eine Gewitterzelle mit Starkregen, Hunderte Liter Wasser kamen herunter“, so Budelmann. Als der Regen in den Markt eindrang, hätten 20 Menschen das Geschäft sofort verlassen. Der Markt sei geschlossen worden. „Die Filiale wurde behördlich geprüft und zur Öffnung freigegeben“, so Stylianou. Die Filiale sei durch Fachpersonal gereinigt worden und soll am Freitag wieder öffnen.

Folie konnte dem Regen nicht standhalten – Netto am Freitag wieder geöffnet

Weiter betont Netto in einem offiziellen Statement: „Die Sicherheit und das Wohlergehen unserer Kundinnen und Kunden sowie unserer Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter hat für uns höchste Priorität. Wir danken unseren Mitarbeitenden vor Ort für das umsichtige Handeln.“

Ende Juli war bereits in Ratzeburg das Dach eines Netto-Marktes eingestürzt. Zuerst habe es ein lautes Knacken gegeben, dann habe das Dach unvermittelt nachgegeben. Die Besucher und Mitarbeiter hatten sich rechtzeitig in Sicherheit gebracht, sodass es keine schweren Verletzungen gab.

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Trotzdem wurden zwölf Menschen leicht verletzt, zwei von ihnen wurden im Krankenhaus behandelt. Die Polizei suchte mit Drohnen und Spürhunden nach potenziell eingeschlossenen Menschen. Die Staatsanwaltschaft beauftragte einen Experten mit der Begutachtung, um die Gründe zu ermitteln.

In einer vorherigen Version dieses Textes hieß es, das Dach des Netto-Markts in Syke sei eingestürzt. Dies sei laut Netto aber nicht der Fall gewesen. Wir haben die entsprechende Stelle korrigiert.