Hamburg . Parolen deuten auf Zusammenhang der Tat mit der türkischen Militäroffensive in Syrien hin. Der Staatsschutz ermittelt. Zeugen gesucht.
Zwei bislang unbekannte maskierte Männer haben in der Nacht zum Dienstag an der Susannenstraße das türkischen Restaurants „Pamukkale Köz“ mit Steinen und Farbbeuteln angegriffen. Die Polizei Hamburg schließt eine politisch motivierte Sachbeschädigung nicht aus und bittet Zeugen um Hinweise. Der Staatsschutz ermittelt.
Nach Angaben der Polizei kamen die Täter um kurz nach Mitternacht und zertrümmerten fünf der acht etwa zweieinhalb mal einen Meter großen Fenster des Restaurants in der Sternschanze mit faustgroßen Steinen. Zudem warf das Duo Farbbeutel gegen die Fassade des Gebäudes. Anschließend flüchtete ein Täter in Richtung Schulterblatt, sein Komplize lief in Richtung Schanzenstraße.
Einer der Täter trug eine „Scream-Maske“
Eine Sofortfahndung mit insgesamt sechs Streifenwagen blieb erfolglos. „Im Lokal hielten sich zum Tatzeitpunkt noch mehrere Gäste und Angestellte auf“, teilte die Polizei am Dienstag mit. Verletzt wurde niemand.
Einer der maskierten Männer ist etwa 1,75 Meter groß, war dunkel gekleidet und mit einer weißen Maske vermummt, die einer „Scream-Maske“ ähnelt. Sein Komplize ist 20 bis 25 Jahre alt, mittelgroß, hat eine normale Statur, ein glatt rasiertes Gesicht, kurze dunkle Haare und war ebenfalls dunkel gekleidet.
Polizei sucht nach Zeugen
Die Polizei bittet Zeugen, die Hinweise auf die Täter geben können oder verdächtige Beobachtungen gemacht haben, sich unter der Rufnummer 040/4286-56789 oder bei einer Polizeidienststelle zu melden.
Während der Tatortarbeit stellten die Beamten zwei Schriftzüge an den Außenpfosten mit mutmaßlich politischem Hintergrund fest. „Ob diese zuvor durch die zwei Sachbeschädiger angebracht wurden, ist derzeit Gegenstand der Ermittlungen des Staatsschutzes“, sagte eine Polizeisprecherin.
Bevor es zu dem Vorfall an der Schanzenstraße kam, hatte Kurden am Montagabend erneut gegen die türkische Militäroffensive in Nordsyrien demonstriert. Nachdem eine der verbotenen Arbeiterpartei Kurdistans (PKK) nahestehende kurdische Jugendinitiative Vergeltungsschlägen in Deutschland aufgerufen hatte, war die Hamburger Polizei in höchster Alarmbereitschaft. Doch alle Kundgebungen am Abend waren ruhig geblieben.
Ob die Tat in der Sternschanze mit der Demonstration in der Innenstadt in Zusammenhang steht, ist nicht bekannt.