Berlin. Verdi-Chef Frank Bsirske rechnet mit einer Annäherung zwischen Gewerkschaften und Arbeitgebern bei Verhandlungen am Montag.
Verdi-Chef Frank Bsirske rechnet bei den Tarifverhandlungen für Erzieher und Sozialarbeiter im öffentlichen Dienst am Montag mit einer Annäherung zwischen Gewerkschaften und Arbeitgebern.
Betroffenen Eltern machte er in einem Interview der "Frankfurter Allgemeinen Sonntagszeitung" zumindest Hoffnung: "Sie können erwarten, dass die Tarifparteien aufeinander zugehen." Allerdings werde man nicht einknicken. "Solange kein annehmbares Ergebnis der Verhandlungen vorliegt, streiken wir weiter."
Der unbefristete Streik läuft seit dem 8. Mai. Die Vereinigung der kommunalen Arbeitgeberverbände (VKA) und die Gewerkschaften - neben Verdi auch die Gewerkschaft Erziehung und Wissenschaft (GEW) und der Deutsche Beamtenbund dbb - kommen am Montagabend in Berlin erstmals seit Streikbeginn wieder zu Gesprächen zusammen.
"Nach den Verhandlungen wird die Streikdelegiertenversammlung voraussichtlich am Donnerstag darüber abstimmen, ob ihr das Ergebnis ausreicht, um die Streiks zu beenden", sagte Bsirske der Zeitung. Verdi-Sprecher Christoph Schmitz sagte der Deutschen Presse-Agentur, Ziel der Gewerkschaft sei, zu einer Einigung zu kommen. "Das Problem ist, dass die Positionen noch sehr weit auseinanderliegen."
Die Gewerkschaften fordern eine höhere Eingruppierung der bundesweit rund 240 000 Erzieher und Sozialarbeiter. Das würde laut Verdi zu Einkommensverbesserungen von im Schnitt zehn Prozent führen. Das Angebot der Arbeitgeber sieht nach Darstellung von VKA-Präsident Thomas Böhle Verbesserungen für rund die Hälfte der Beschäftigten vor: Erzieher mit besonderen Aufgaben bekämen demnach bis zu 443 Euro mehr im Monat, Leiter von Kitas 448 Euro. (dpa)