Warum die Arbeit der Videoassistenten im deutschen Profifußball oft mehr ein Ärgernis als ein gutes Instrument ist.
Es war ja nur eine Frage der Zeit, dass auch in der neuen Fußballsaison wieder eifrige Diskussionen entbrennen, die sich rund um das Thema Videoassistent-Referee, kurz VAR, ranken. Am Wochenende waren gleich beide Hamburger Proficlubs davon betroffen. Dem HSV wurden beim Spiel gegen Hertha BSC durch den VAR ein Tor und ein Strafstoß aberkannt und später ein Elfmeter bestätigt. Der FC St. Pauli haderte damit, dass das vermeintliche Siegtor in Fürth trotz Überprüfung des VAR nicht gegeben wurde.
Zwei Dinge nerven die Fans im Stadion besonders
Es soll an dieser Stelle gar nicht darum gehen, ob die von den Schiedsrichtern und Videoassistenten getroffenen Entscheidungen richtig, falsch oder – wie so oft – so oder so vertretbar gewesen wären. Wirklich ärgerlich für alle Beteiligten, vor allem aber für die zahlenden Fans im Stadion, sind vor allem zwei Dinge: mangelnde Transparenz und die Dauer der Entscheidungsfindung.
- Das gab’s lange nicht: HSV sorgt für überraschende Bestwerte
- FC St. Pauli: Afolayan drohte Rot, Hartel fehlte Schusskraft
- Starker HSV nach 3:0 Zweitliga-Spitze - Hertha am Ende
Wenn der VAR, dessen Einführung im deutschen Profifußball nachweislich zu einer signifikanten Verringerung von Fehlentscheidungen beigetragen hat, endlich auch eine breite Akzeptanz bekommen soll, dürfen Spiele nicht mehr minutenlang unterbrochen und die Menschen im Stadion gleichzeitig im Unklaren gelassen werden, was denn nun eigentlich wirklich überprüft wird. Rätsel mögen ein schönes Hobby sein, für die Unterhaltung im Stadion sind sie in dieser Form ungeeignet.
Schiedsrichter muss VAR-Entscheidung öffentlich erklären
Ebenso muss endlich eingeführt werden, was in anderen professionellen Sportarten längst Alltag ist: eine klare Ansage der Entscheidung durch den Schiedsrichter über die Stadionlautsprecher. Dass auch damit im Einzelfall nie alle Fans einverstanden sind, liegt in der Natur der Sache. Aber sie wissen dann immerhin, worum es bei der vorherigen Videoüberprüfung wirklich ging. Bisher ist das Instrument VAR nicht über den Status „gut gemeint“ hinausgekommen. Gut gemacht geht anders.