Hamburg. Massive Zuwanderung überfordert das zerbrechliche System in Hamburg. Die Stadtteilschulen befinden sich in Not. Ein Kommentar.
Hamburgs Schulen leisten eine beachtliche Arbeit: Sie übernehmen nicht nur einen Großteil der Integrationsaufgabe, es ist ihnen in den vergangenen Jahren sogar gelungen, die Bildungsstandards in der Hansestadt anzuheben und den vormals katastrophalen Ruf der Hamburger Bildungspolitik nachhaltig zu verbessern.
Dazu beigetragen hat auch der Schulfrieden, der die endlosen wie fruchtlosen Strukturdebatten – zumindest bis 2025 – beendet hat. Mit dem System aus Stadtteilschulen und Gymnasien fährt Hamburg gut.
Stadtteilschulen an den Grenzen ihrer Belastbarkeit
Inzwischen aber sind gerade die Stadtteilschulen an der Grenze ihrer Belastbarkeit angekommen – sie übernehmen den größten Teil der Kinder, die nach Deutschland geflüchtet sind, und müssen diese in den Schulalltag integrieren, obwohl die jungen Neu-Hamburger oft kein oder kaum Deutsch sprechen.
Die Flüchtlingskinder kommen zu der ohnehin hohen Zahl von Schülern mit Migrationshintergrund: Inzwischen haben 53 Prozent der Erst- bis Zehntklässler in der Hansestadt ausländische Wurzeln, fast jedes dritte Kind spricht zu Hause kein Deutsch.
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Bei allem guten Willen, bei allem Engagement wird Integration angesichts dieser Zahlen gerade an den Stadtteilschulen, wo sich Migranten konzentrieren, mehr und mehr zu einer Mission Impossible. Wer kann da noch wen integrieren?
Der Erfolg des Systems Schule steht auf dem Spiel
Zugleich droht der Schulerfolg der Kinder und Jugendlichen Schaden zu nehmen. Auch diese Belastung des Bildungssystems muss in Berlin ein Umdenken in der Migrationspolitik auslösen.
Wir finden Obergrenzen für Klassengrößen richtig und wichtig. Warum aber weigern wir uns weiterhin, Obergrenzen für Zuwanderung zu definieren?