In Hamburg gibt es eine kuriose Debatte über die Sicherheitslage in der Stadt. Gefühle spielen dabei die entscheidende Rolle.
In den vergangenen Wochen gab es kaum eine politische Debatte in Hamburg, in der es am Ende nicht um das eine große Thema ging: die Innere Sicherheit. Dafür hat beispielsweise CDU-Spitzenkandidat Dennis Thering gesorgt, der kaum eine Chance ungenutzt ließ, die angespannte Situation rund um den Hauptbahnhof zu thematisieren.
„Der SPD-geführte Senat ist auf dem besten Weg, die Wahl 2025 mit dem Thema Innere Sicherheit zu verlieren“, sagte Thering, der seit Sonntag Konkurrenz bekommen hat. Denn auch der neue Landesverband der neuen Rechtspartei Bündnis Deutschland will mit dem angeblichen Gefühl punkten, dass sich die Hamburger in ihrer eigenen Stadt nicht mehr sicher fühlen.
Innere Sicherheit: In Hamburg sprechen Zahlen eine andere Sprache
Das Kuriose an der Debatte: Die subjektiven Wahrnehmungen und die objektiven Zahlen widersprechen sich diametral. Die Wahrscheinlichkeit, in Hamburg Opfer einer Straftat zu werden, ist im Langzeitvergleich so gering wie seit mehr als 40 Jahren nicht mehr. Doch oft beginnt das Gefühl der Angst ja gar nicht mit einer wirklichen Tat, sondern im Kopf.
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So gesehen ist es richtig und wichtig, dass Innensenator Andy Grote und die Polizei nun auf die jahrelange Debatte über die Situation an der Binnenalster reagiert haben und rund um den Jungfernstieg mehr Präsenz zeigen – sodass sich hier die Debatte über einen zweiten Hotspot nach dem Hauptbahnhof nicht noch weiter verschärfen kann.
Die Soko „Alster“, eine sechsköpfige Ermittlungsgruppe, hatte in der Nacht von Sonnabend zum Sonntag ihren ersten Schwerpunkteinsatz. Große Ergebnisse gab es nicht, außer einem: Am Jungfernstieg und vor der Europa Passage fühlt sich der eine oder der andere jetzt vielleicht wieder ein wenig sicherer als vorher.