Hamburg. Am Sonntag haben rund 60 Mitglieder der neuen Rechtspartei in Harburg ihren neuen Chef gewählt. Was sein erstes Ziel ist.
Eines war Raoul Classen nach seiner erfolgreichen Wahl zum neuen Hamburg-Vorsitzenden von Bündnis Deutschland sehr wichtig: „Wir sind nicht in Wut, wir sind aber enttäuscht.“
Hintergrund seines ersten Statements als neuer Parteichef des Hamburger Landesverbandes: Gerade erst vor einer Woche hatten sich Bündnis Deutschland und die Bremer Bürger in Wut (BIW) zu einer neuen Rechtspartei zusammengeschlossen, die seit diesem Sonntag auch in Hamburg angreifen will.
Bündnis Deutschland: Raoul Classen einstimmig zum neuen Chef gewählt
Auf dem ersten Parteitag in dem Harburger Steakhaus La Grande war der frühere FDP-Abgeordnete Classen einstimmig zum neuen Hamburg-Chef gewählt worden. Seine neuen Stellvertreter sind die beiden Unternehmer Michael Bohne und Oliver Lind. „Die meisten von uns wollen keine Berufspolitiker werden, sondern mit ganz viel Engagement und Leidenschaft für eine neue Politik stehen“, sagt Classen.
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Nachdem Niklas Stadelmann als Generalsekretär der Bundespartei im Abendblatt erklärt hatte, vor allem mit Innerer Sicherheit in Hamburg punkten zu wollen und als Beispiel die Situation rund um den Hamburger Hauptbahnhof nannte, stellte Classen in seiner Parteitagsrede klar, dass es ihm eher um ein anderes Thema geht.
Bündnis Deutschland: Hamburg-Chef hält Hafen für wichtigstes Thema
Nicht der Hauptbahnhof, sondern der Hafen sei sein wichtigstes Anliegen, erklärt er nach seiner Wahl dem Abendblatt. „Der Hamburger Hafen ist von zentraler Bedeutung für die Hamburger Wirtschaft. Und da müssen wir als Erstes ran.“
Fast alle anderen Hamburger Parteien haben sich vor der Gründung des Hamburger Landesverbandes skeptisch gezeigt, dass das Bündnis Deutschland in der Hansestadt ähnlich erfolgreich sein kann wie die Bürger in Wut in Bremen. Die hatten im Mai auf Anhieb 9,4 Prozent bei der Landtagswahl erreicht. Bis dahin ist es für das Bündnis Deutschland in Hamburg allerdings noch ein weiter Weg.