Wenn es nach Forschern in Japan geht, wohnen wir bald in gebrauchten Pampers. Es gibt da nur ein, zwei Haken ...

Beim Hausbau geht es ja meist Stein auf Stein zu, manche sind aber auch auf dem Holzweg unterwegs. Nun hatten Wissenschaftler auf der Suche nach besonders nachhaltigen Baumaterialien eine ziemlich bek(n)ackte Idee: gebrauchte Windeln. Ja, Sie lesen richtig.

Hausbau mit Windeln: natürlich gewaschen und desinfiziert

Gewaschen und desinfiziert (das muss ein sehr, sehr langer Prozess sein ...) und anschließend geschreddert, könnten die Windeln in tragenden Teilen eines ein­stöckigen Hauses bis zu 27 Prozent des Sands im Beton und bis zu 40 Prozent des Sands im Mörtel ersetzen, schreibt die Forschungsgruppe von der Universität
Kitakyushu (Japan) im Fachmagazin „Scientific Reports“.

Bauen werde auf diese Weise günstiger und demokratische, sonst können sich ja in den meisten Metropolen teilweise nur noch Gepamperte (Achtung, Wortspiel!) ein Häuschen leisten.

Und wer mal ein Kind bis zum etwa dritten Lebensjahr Tag und Nacht gewickelt hat, der weiß: Da kommt einiges an Material zusammen. Gefühlt ließe sich daraus vermutlich ein ganz neuer Stadtteil zimmern – the Windel-City oder so. Und die Mülldeponien würden auch noch entlastet. Prima Ansatz also. Winziger Haken an der Sache: Noch gibt es keine Firmen, die Wegwerfwindeln als Recyclingmaterial verwenden. Und zugrunde gelegt haben die japanischen Forscher für ihr Gedankenkonstrukt auch leider allein die Bauvorschriften von Indonesien! Übersetzt: In Deutschland hat das alles ohne hundertfache vorherige Prüfung sowieso gar keinen Bestand.

Es sei denn, die Politik würde aktiv. Aber die ist ja hierzulande erst mal längerfristig mit den Heizungen beschäftigt. Bis dann thematisch irgendwann die Windeln am Wickel wären, sind die Babys von heute garantiert schon berentet.