Sex-Selektion im Tierreich: Der Beutelmarder stirbt nach dem Höhepunkt, die Weibchen machen Wellness.
Heute bedienen wir an dieser Stelle die Rubrik „Tierisch unnützes Wissen“. Oder war Ihnen bekannt, dass die australische Verwandtschaft des Marders, der in unseren Breiten ja vor allem wegen seines ungezügelten Appetits auf Autokabel auffällig geworden ist, sexsüchtig ist? Gut, das kommt im australischen Dschungel vor, wie ja in den vergangenen Wochen wieder beim RTL zu besichtigen war. Aber egal.
Die Tragik für den Beutelmarder aus Down Under: Jeder One-Night-Stand ist toxisch, schon der erste Sex endet tödlich. Denn die niedlichen Beuteltiere sind die weltweit größten semelparen Säugetiere – das heißt, dass sich die Männchen nur einmal in ihrem Leben fortpflanzen und dann sterben. Laut einer gerade in der Fachzeitschrift „Royal Society Open Science“ veröffentlichte Studie finden die Männchen wegen ihres massiven Sexualtriebs keine Ruhe und erschöpfen sich dadurch selbst.
In der Hoffnung, etwas Licht in diesen doch rätselhaften Tod der Männchen nach ihrem ersten erfolgreichen Sex zu bringen, hatten Forscher sieben männliche und sechs weibliche Zwergbeutelmarder mit winzigen Rucksäcken mit Peilsendern versehen.
Das Ergebnis: Wie bei den Menschen sind die Frauen oft vernunftbegabter und leben dadurch länger. Die Weibchen verbringen nämlich rund ein Viertel ihrer Lebenszeit mit Ausruhen. Stichwörter: Selbstliebe, Achtsamkeit, Wellness ... das ganze Gedöns halt.
Nun könnte die Spezies wegen des schnellen Ablebens der Herren vom Aussterben bedroht sein, fürchten Forscher. Andere Wissenschaftler entgegnen jedoch, dass diese „Suizid-Fortpflanzung“ ja schon seit Tausenden von Jahren praktiziert werde und nützlich sein müsse. Mindestens für die Weibchen: Die Typen nerven jedenfalls nicht mehr rum.