Hamburg. Am Diebsteich stoßen zwei vermeintliche In-Stadtteile aneinander. Sie wissen es nur nicht. Das neue Konzept birgt Chancen.
Wer entlang der S-Bahn-Haltestelle Diebsteich spaziert, wähnte sich irgendwo im Nirgendwo. Das Areal rund um die Waidmannstraße versprüht den Charme eines Gewerbegebietes. Auch wenn nun gebaut wird, liegt es verlassen, vergessen, verloren da; es wirkt wie die weite Peripherie am Ende der Stadt.
Am Ende der Stadt? Ein Blick auf die Karte belehrt eines Besseren: Genau hier stoßen mit Eimsbüttel und Altona zwei vermeintliche In-Stadtteile aneinander. Sie wissen es nur nicht.
Nun kann man die Verlegung des Fernbahnhofs aus dem Herzen Altonas nach Diebsteich mit guten Gründen für eine Schnapsidee halten, weil ein Bahnhof ins Viertel gehört und nicht an dessen Rand. Aber vielleicht wachsen bald die belebten Viertel Diebsteich entgegen.
Diebsteich: Ein Nichtort wird zum Stadtraum
Der Entwurf von gmp mit WES GmbH Landschaftsarchitektur macht Hoffnung auf bessere Zeiten an der Waidmannstraße. Ein Nichtort wird zum Stadtraum, der gut mit dem raren Gewachsenen harmoniert. Der Bühnenturm der Musikhalle greift die industrielle Anmutung auf, das Stadion mit seinen großzügigen Aufgängen öffnet sich zur Straße hin. Es ist mehr als eine Fußballarena und integriert in seiner Mantelbebauung geschickt Büros.
- Siegerentwurf gekürt: Planung für Stadion kann beginnen
- So soll es am neuen Fernbahnhof Altona aussehen – die Pläne
- So soll Hamburgs Bahnverkehr der Zukunft aussehen
Als besonderer Clou könnte sich die opulente Treppenanlage erweisen – wenn in ferner Zukunft Tausende zu Spielen von Altona 93 oder zu Konzerten pilgern, könnte hier wirklich „das urbane Herz vom Diebsteich“ schlagen, wie es Bezirksamtsleiterin Stefanie von Berg (Grüne) nun formuliert. Es könnte zwei Stadtteile wieder verbinden, die noch getrennt nebeneinander leben. Gelingt das Vorhaben, wäre es Stadtreparatur im besten Sin