Sinnlose Knallerei bald auch an anderen Orten in Hamburg ächten.
Die Polizei macht also Ernst und verbietet zu Silvester das Böllern rund um die Binnenalster. Gut so! Wer sich an die Szenen am Jungfernstieg in der vergangenen Neujahrsnacht erinnert, als junge Männer aus Gruppen heraus mit Knallkörpern und Schreckschusspistolen in die Menge schossen, kann dieses Verbot nur begrüßen.
Es stimmt: Ganz einfach ist so ein Verbot nicht durchzusetzen. Aber erstens dürften die Absperrungen, mit denen die Sicherheitsbehörden die Zugänge zur Binnenalster abriegeln wollen, die Sache erheblich vereinfachen. Und zweitens hat die Polizei mit dem Verbot eine sehr viel bessere Handhabe, um durchzugreifen.
Böller: Randalierer werden ausweichen
Feuerwerk darf schließlich gar nicht mehr an die Binnenalster mitgenommen werden. Zu befürchten ist eher, dass diejenigen, die wie im vergangenen Jahr vorsätzlich Randale mit Knallern veranstalten wollen, dorthin ausweichen werden, wo das Böllern erlaubt bleibt – beispielsweise an den Hafen und die Außenalster.
Für die Polizei waren – ihrem Auftrag entsprechend – bei der Verbotsverfügung ausschließlich Sicherheitserwägungen ausschlaggebend. Doch Feinstaubbelastung, Vermüllung und Verletzungsgefahr bleiben schwerwiegende Probleme. Sie entstehen nicht nur am Jungfernstieg, sondern überall in der Stadt, wo geböllert wird, als gäbe es kein Morgen.
Das Verbot an der Binnenalster kann deshalb nur der erste Schritt sein. Im kommenden Jahr, wenn der Rauch der Knaller verzogen ist, sollten sich alle Beteiligten zusammensetzen und überlegen, wie die Böllerei auch in anderen Teilen der Stadt einzudämmen ist – auch mit weiteren Verbotszonen. Zentral organisierte wunderbare Feuerwerke über der Alster und dem Hafen sind 1000-mal schöner als die stinkende Knallerei am Boden.